Giro d'Italia 2017 - 17. Etappe
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Zielankunft in Canazei: ca. 17:11 Uhr
Ausreißer-Coup für Rolland
Pierre Rolland (Cannondale) gewann in Canazei die 17. Etappe des Giro d'Italia 2017. Um den Tagessieg gab es einen heißen Tanz in der großen Fluchtgruppe des Tages. Der Franzose attackierte knapp 8 Kilometer vor dem Ziel und schloss sein Solo erfolgreich ab.
Im Sprint der Verfolger setzte sich Rui Costa (UAE) durch und verbuchte damit einen weiteren 2. Platz. Das Hauptfeld erreichte mit fast 8 Minuten Rückstand das Ziel. 5 Tage vor Schluss des 100. Giro 2017 war die 17. wohl die letzte Etappe, auf der sich die Klassementfahrer zurückhalten konnten.
Ergebnis 1. Pierre Rolland (FRA) - Cannondale-Drapac 5:42:56 2. Rui Costa (POR) - UAE-Emirates +0:24 3. Gorka Izagirre (ESP) - Movistar 4. Rory Sutherland (AUS) - Movistar 5. Matteo Busato (ITA) - Wilier-Selle Italia 6. Dries Devenyns (BEL) - Quick Step Floors 7. Felix Großschartner (AUS) - CCC-Sprandi alle 8. Omar Fraile (ESP) - Dimension Data 9. Michael Woods (CAN) - Cannondale-Drapac 10. Julien Bernard (FRA) - Trek-Segafredo gleiche 11. Julen Amezqueta (ESP) - Wilier-Selle Italia 12. Maxime Monfort (BEL) - Lotto-Soudal 13. Tejay van Garderen (USA) - BMC Zeit 14. Laurens de Plus (BEL) - Quick Step Floors +0:27 15. Valerio Conti (ITA) - UAE Team Emirates +1:02 16. J. Janse v. Rensburg (RSA) - Dimension Data +1:18 17. Enrico Barbin (ITA) - Bardiani CSF +2:14 18. Jan Barta (CZE) - Bora-Hansgrohe 19. Daniel Teklehaimanot (ERI) - Dimension Data 20. Branislau Samoilau (BLR) - CCC-Sprandi alle 21. Jan Polanc (SLO) - UAE-Emirates 22. Francisco Ventoso (ESP) - BMC gleiche 23. Jérémy Roy (FRA) - FDJ 24. Salvatore Puccio (ITA) - Sky Zeit 25. Eros Capecchi (ITA) - Quick Step Floors +7:54 37. Tom Dumoulin (NED) - Sunweb alle 40. Vincenzo Nibali (IRA) - Bahrain-Merida gleiche 42. Nairo Quintana (COL) - Movistar Zeit - 166 Fahrer klassiert. DNF Phil Bauhaus (GER) - Sunweb DNF Sacha Modolo (ITA) - UAE-Emirates DNS Daniel Martinez (COL) - Wilier-Selle Italia
Für den vorderen Bereich Gesamtwertung brachte die 17. Etappe fast keine Veränderung. Tom Dumoulin (Sunweb) behielt 31 Sekunden Vorsprung vor Nairo Quintana (Movistar) und 72 vor Vincenzo Nibali (Bahrain).
Polanc virtuell rosa und weiß
Allerdings waren in der Spitzengruppe Jan Polanc (UAE) und Maxime Monfort (Lotto) unterwegs, die sich zwischenzeitlich virtuell in die vordere Top-Ten der Gesamtwertung, ja sogar ins Rosa Trikot fuhren. Dumoulins Helfer konnten die Nachführarbeit irgendwann trotzdem großteils abgeben an die Helfer von Bob Jungels (Quick Step), dessen weißes Trikot als bester Jungprofi durch Polanc ernsthaft gefährdet war. Letztlich verbesserte sich Polanc nur vom 13. auf den 10. Platz, weil er gar nicht mehr in der ersten Gruppe hinter Rolland vertreten war.
Gesamtwertung 1. Tom Dumoulin (NED) - Sunweb 76:05:38 2. Nairo Quintana (COL) - Movistar +0:31 3. Vincenzo Nibali (ITA) - Bahrain-Merida +1:12 4. Thibaut Pinot (FRA) - FDJ +2:38 5. Ilnur Sakarin (RUS) - Katusha +2:40 6. Domenico Pozzovivo (ITA) - AG2R La Mondiale +3:05 7. Bauke Mollema (NED) - Trek-Segafredo +3:49 8. Bob Jungels (LUX) - Quick Step Floors +4:35 9. Steven Kruijswijk (NED) - LottoNL-Jumbo +6:20 10. Jan Polanc (SLO) - UAE-Emirates +6:33 11. Adam Yates (GBR) - Orica-Scott +7:00 12. Maxime Monfort (BEL) - Lotto-Soudal +7:16 13. Davide Formolo (ITA) - Cannondale-Drapac +7:17 14. Andrey Amador (CRC) - Movistar +11:29 15. Dario Cataldo (ITA) - Astana +13:26 16. Jan Hirt (CZE) - CCC-Sprandi +19:02 17. Sébast. Reichenbach (SUI) - FDJ +25:20 18. Patrick Konrad (AUT) - Bora-Hansgrohe +26:50 19. Hubert Dupont (FRA) - AG2R La Mondiale +28:27 20. Simone Petilli (ITA) - UAE-Emirates +29:07
40 Verfolger hinter Mohoric, Brutt, Rolland
Zu Beginn der 17. Etappe formierte sich ein Spitzentrio mit Pawel Brutt (Gazprom), Matej Mohoric (UAE) und Rolland. Die frühen Bergpreise in Aprica und am Tonalepass gewann Rolland, der dann aber in der folgenden Abfahrt in eine 40-köpfige (!) Verfolgergruppe zurückfiel. Dies stellte sich als die richtige Entscheidung heraus
Die Abstände sowohl zwischen den beiden Spitzenreitern und der riesigen Verfolgergruppe, als auch zwischen dieser Verfolgruppe und dem Hauptfeld wuchsen danach drastisch auf jeweils fast 6 Minuten an. Die Namen in der Verfolgergruppe lauteten: Agnoli (Bahrain), Gastauer, Jauregui (beide AG2R), Hansen (Astana), Barbin, Rota (beide Bardiani), van Garderen, Senni, Ventoso (alle BMC), Barta, Mendes (beide Bora), Woods (Cannondale), Großschartner, Owsian, Samoilau, Schlegel (alle CCC), Roy (FDJ), Monfort (Lotto), Izagirre, Sutherland (beide Movistar), Juul-Jensen (Orica), de Plus, Devenyns (beide Quick Step), Berhane, Fraile, Janse van Rensburg, Sbaragli, Teklehaimanot (alle Dimension Data), Keizer (LottoNL), Puccio (Sky), Geschke (Sunweb), Stetina (Trek), Costa, Conti, Polanc (alle UAE), Amezqueta, Busato, und Kotschewoj (alle Wilier).
85 Kilometer vor dem Ziel platzte bei Brutt der Motor, so dass Mohoric alleiniger Spitzenreiter der 17. Etappe war. Mohorics Vorsprung vor der Verfolgergruppe lag da noch bei über 3 Minuten.
Die Verfolgergruppe teilte sich dann. 61 Kilometer vor dem Ziel stellten 12 Fahrer den Anschluss zu Mohoric her: Barbin, van Garderen, Rolland, Roy, Sutherland, de Plus, Devenyns, Janse van Rensburg, Costa, Conti, Amezqueta und Busato. Wenige Kilometer später kamen auch Ventoso, Barta, Woods, Großschartner, Samoilau, Monfort, Izagirre, Fraile, Teklehaimanot, Bernard, Puccio und Polanc zurück ins Geschäft.
Jungels' helfen Dumoulins Helfern
Angesichts des Vorsprungs von über 13 Minuten vor dem Hauptfeld sorgten die Teamkollegen von Polanc, allen voran wieder Mohoric, fürs Tempo in der Spitzengruppe. Polanc fuhr nun virtuell im Rosa Trikot. Da aber nicht nur Dumoulins Gesamtführung in Gefahr war, sondern eher die Führung in der Jungprofiwertung für Jungels, schickte der seine Helfer vor. Der Abstand schmolz deswegen merklich, zumal Polanc nicht mit den Besten der Flucht mithalten konnte.
Auf der mäßig, aber eklig steigenden Straße im Fassatal begann 17 Kilometer vor dem Ziel die Springerei um den Etappensieg. Nach zahlreichen erfolglosen Versuchen anderer Fahrer erwischte schließlich Rolland den richtigen Zeitpunkt.
Vorschau auf diese Etappe: Eine weitere lange Alpenetappe führt das Fahrerfeld von der Lombardei ins Trentino, wobei die Anstiege mit Bergpreis nach Aprica, zum Tonalepass und nach Giovo bereits weit vor dem Ziel im Profil stehen. Die letzten rund 30 Kilometer der 17. Etappe steigen im Fassatal nach Canazei zwar stetig an, aber längst nicht so steil, dass man hier irgendwelche Zeitunterschiede zwischen den Klassementfahrern erwarten könnte. Der Tagessieg geht daher vermutlich an einen der frühen Ausreißer.
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