Giro d'Italia 2018, 20. Etappe

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Zielankunft in Cervinia: ca. 16:27 Uhr

Nieve holt letzte Bergankunft

Mikel Nieve (Mitchelton) gewann in Cervinia die 20. Etappe des Giro d'Italia 2018. Am Fuße des Matterhorns vollendete der Spanier an seinem 34. Geburtstag ein 32 Kilometer langes Siegessolo. Nieve stammte aus der frühen Spitzengruppe des Tages.

Unter den Klassementfahrern attackierte Tom Dumoulin (Sunweb) im Schlussanstieg 5-mal den Gesamtführenden Chris Froome (Sky), um die 40 Sekunden Rückstand aufs Rosa Trikot noch irgendwie umzubiegen - letztlich ohne Erfolg. Schon am vorletzten Anstieg brach der Gesamtdritte Thibaut Pinot (Groupama) völlig ein und verlor bis ins Ziel 40 Minuten auf die anderen Klassementfahrer.

Pinot nach Einbruch runter vom Podest

So rückte Miguel Angel Lopez (Astana) auf den 3. Platz der Gesamtwertung hinter Froome und Dumoulin vor. Denn Richard Carapaz (Movistar) bekam es - analog zum Duell Froome gegen Dumoulin - nicht mehr hin, seinen Konkurrenten Lopez zu distanzieren.

Hinter dem Tagessieger Nieve dauerte es über 2 Minuten, bis Robert Gesink (LottoNL) auf den 2. Platz fuhr, rund eine halbe Minute vor Felix Großschartner (Bora). Bei den Klassementbesten sprinteten demonstrativ Poels und sein Kapitän Froome zuerst über die Ziellinie - 6 Minute hinter Nieve.

 

Ergebnis
 1. Mikel Nieve (ESP)          - Mitchelton-Scott         5:43:48
 2. Robert Gesink (NED)        - LottoNL-Jumbo              +2:17
 3. Felix Großschartner (AUT)  - Bora-Hansgrohe             +2:42
 4. Giulio Ciccone (ITA)       - Bardiani-CSF               +3:45
 5. Gianluca Brambilla (ITA)   - Trek-Segafredo             +5:32
 6. Wout Poels (NED)           - Sky                        +6:03
 7. Christopher Froome (GBR)   - Sky
 8. Davide Formolo (ITA)       - Bora-Hansgrohe
 9. Domenico Pozzovivo (ITA)   - Bahrain-Merida
10. Richard Carapaz (ECU)      - Movistar                 gleiche
11. Sam Oomen (NED)            - Sunwe
12. Miguel Angel Lopez (COL)   - Astana                    Zeit
13. Tom Dumoulin (NED)         - Sunweb                     +6:09
14. George Bennett (NZL)       - LottoNL-Jumbo              +6:45
15. Patrick Konrad (AUT)       - Bora-Hansgrohe           gl.Zeit
16. Pello Bilbao (ESP)         - Astana                   gl.Zeit
17. Alexandre Geniez (FRA)     - AG2R La Mondiale           +7:04
18. Carlos Betancur (COL)      - Movistar                 gl.Zeit
19. Hubert Dupont (FRA)        - AG2R La Mondiale           +8:54
20. Sergio Henao (COL)         - Sky                        +9:42
...
22. Michael Woods (CAN)        - EF Education First        +10:09
27. José Gonçalves (POR)       - Katusha-Alpecin           +12:16
84. Rohan Dennis (AUS)         - BMC                       +45:32
88. Thibaut Pinot (FRA)        - Groupama-FDJ              +45:32
- 151 Fahrer klassiert.

 

Froome wehrt Attacken von Dumoulin ab

Froome verteidigte sein erstes Rosa Trikot und steht einen Tag vor Ende der Rundfahrt vor seinem ersten Giro-Gesamtsieg. Dumoulin ließ auf der Zielgeraden austrudeln, so dass sich der Abstand zu Froome leicht auf 46 Sekunden vergrößerte.

Dahinter rückten alle Fahrer in den Top-Ten wegen Pinots Einbruch um einen Platz auf. Größter Nutznießer war Lopez, der den Giro 2018 damit auf dem Podest knapp 5 Minuten hinter dem Rosa Trikot beenden wird. Sowohl um diesen 3. Platz als auch um den Sieg in der Jungprofi-Wertung musste sich Carapaz um 47 Sekunden geschlagen geben.

 

Gesamtwertung
 1. Christopher Froome (GBR)   - Sky                     86:11:50
 2. Tom Dumoulin (NED)         - Sunweb                     +0:46
 3. Miguel Angel Lopez (COL)   - Astana                     +4:57
 4. Richard Carapaz (ECU)      - Movistar                   +5:44
 5. Domenico Pozzovivo (ITA)   - Bahrain-Merida             +8:03
 6. Pello Bilbao (ESP)         - Astana                    +11:50
 7. Patrick Konrad (AUT)       - Bora-Hansgrohe            +13:01
 8. George Bennett (NZL)       - LottoNL-Jumbo             +13:17
 9. Sam Oomen (NED)            - Sunweb                    +14:18
10. Davide Formolo (ITA)       - Bora-Hansgrohe            +15:16
11. Alexandre Geniez (FRA)     - AG2R La Mondiale          +17:30
12. Wout Poels (NED)           - Sky                       +17:40
13. Sergio Henao (COL)         - Sky                       +29:41
14. José Gonçalves (POR)       - Katusha-Alpecin           +34:29
15. Carlos Betancur (COL)      - Movistar                  +41:48
16. Thibaut Pinot (FRA)        - Groupama-FDJ              +43:46
17. Rohan Dennis (AUS)         - BMC                       +56:07
18. Mikel Nieve (ESP)          - Mitchelton-Scott          +58:26
19. Giulio Ciccone (ITA)       - Bardiani-CSF            +1:00:30
20. Michael Woods (CAN)        - EF Education First      +1:01:24

 

Große Spitzengruppe mit Nieve und Großschartner

In der frühen Spitzengruppe des Tages wurden 27 Fahrer gemeldet: Montaguti (AG2R), Gavazzi, Ballerini, Belletti, Frapporti (alle Androni), Mohoric, Visconti (beide Bahrain), Ciccone, Barbin (beide Bardiani), Großschartner, Schillinger (Bora), Ladagnous (Groupama), Neilands (Israel Academy), Kreuziger, Nieve (beide Mitchelton), Elia Viviani (Quick Step), Woods (EF), Lammertink, Martin (beide Katusha), Bouwman, Gesink, Lindeman (alle LottoNL), Gianluca Brambilla (Trek-Segafredo), Conti, Laengen, Marcato (allw UAE) und Mosca (Wilier).

Von diesen setzten sich im ersten der 3 Kategorie-1-Anstiege des Tages Mohoric, Ciccone, Großschartner, Nieve, Woods, Lammertink, Bouwman, Gesink, Brambilla und Conti ab. Diese 10 Fahrer überquerten den Col Tsecore, angeführt von Giulio Ciccone, mit 6:30 Minuten vor einem rund 30-köpfigen Hauptfeld.

In der Abfahrt hängte Mohoric seine 9 Begleiter um eine halbe Minute ab. Ciccone hatte noch eine theoretische Chance auf das Blaue Trikot des Bergbesten. Im nächsten Anstieg bildete sich aber ein Spitzentrio aus Großschartner, Brambilla und Nieve. Letztlich schüttelte Nieve zunächst Brambilla und dann auch Großschartner ab.

Nieves Vorsprung vorm Feld ums Rosa Trikot betrug am Col Saint Pantaleon fast 8 Minuten. In diesem Feld hatte fast den gesamten Tag das Team von Lopez das Tempo bestimmt. Im Anstieg zum Col Saint Pantaleon platzte der Motor von Thibaut Pinot, der kaum noch den kleinsten Gang treten konnte.

An der Spitze fuhr Nieve einem ungefährdeten Etappensieg entgegen. Dahinter kassierte Gesink noch Großschartner. Außerdem erreichten nur noch Ciccone und Brambilla vor den Klassementfahrern das Ziel. In der Bergwertung verbesserte sich Ciccone immerhin auf den 2. Platz (und im Falle einer Streichung von Froome aus den Ergebnislisten kann das ja auch noch mehr wert sein).

 

Bergwertung
 1. Christopher Froome (GBR)   - Sky                       125 p.
 2. Giulio Ciccone (ITA)       - Bardiani-CSF              108
 3. Simon Yates (GBR)          - Mitchelton-Scott           91
 4. Mikel Nieve (ESP)          - Mitchelton-Scott           79
 5. Thibaut Pinot (FRA)        - Groupama-FDJ               70
 6. Richard Carapaz (ECU)      - Movistar                   65
 7. Tom Dumoulin (NED)         - Sunweb                     49
 8. Esteban Chaves (COL)       - Mitchelton-Scott           47

 

Dumoulin mit der Brechstange am Schlussanstieg

In der Gruppe der Klassementfahrer übernahm am über 18 Kilometer langen Schlussanstieg das Team von Carapaz die Tempoarbeit. 9 Kilometer vor dem Ziel begann Dumoulin mit seiner Attacken-Serie. Mehr als 3 bis 4 Radlängen brachte er jedoch zu keinem Zeitpunkt zwischen sich und Froome.

Durch Dumoulins Aktivität verkleinerte sich aber die Gruppe neben ihm und Froome auf Lopez, Carapaz, Formolo und Pozzovivo. Dazu schloss immer wieder Dumoulins Helfer Sam Oomen. Innerhalb der letzten 6 Kilometer setzte Froome dem Treiben ein Ende, indem er selbst attackierte. Zunächst kamen nur Lopez, Carapaz, Pozzovivo und Formolo mit. Carapaz konterte mit Lopez und Froome am Rad, und Dumoulin schien abgehängt zu sein.

Carapaz wird Lopez nicht los

Doch Pozzovivo, Formolo, Dumoulin und auch Oomen und Poels kehrten wieder zu Froome, Lopez und Carapaz zurück. 3 Kilometer vor dem Ziel attackierte Carapaz ein weiteres Mal. Lopez klebte an seinem Hinterrad. Das knapp vorausfahrende Duo wurde erst im Schlusssprint wieder eingeholt.

Nieve bekam teamintern freie Fahrt, weil sein Kapitän Simon Yates am Vortag von der Spitze der Gesamtwertung weit zurückfiel und auch auf der 20. Etappe nichts mehr zu bieten hatte. 3 der nun 5 Profisiege feierte Nieve auf Etappen des Giro d'Italia.


Vorschau auf diese Etappe: Die 20. Etappe des Giro d'Italia 2018 bringt die endgültige Entscheidung um die Gesamtwertung. Nach den 2 vorangegangen Etappen in den Westalpen erhalten die Profis auf der 20. Etappe die Gelegenheit, sich auf den ersten 120 Kilometern auf flachem bis abfallendem Gelände einzufahren. Dann türmen sich die letzten 3 Bergriesen im Aostatal auf - Col Tsecore, Col St. Pantaléon und die Bergankunft in Cervinia auf der Südseite des Matterhorns. Im Schwierigkeitsgrad nehmen diese 3 Anstiege eher ab und gehören auch insgesamt nicht zu den schwierigsten beim Giro 2018. Wenn es hier noch größere Abstände zwischen den Klassementbesten gibt, ist dies der Müdigkeit zum Ende der Rundfahrt geschuldet. 3 Jahre zuvor war dies allerdings so.
→ Profil, Landkarte und mehr Informationen auf www.giroditalia.it

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Giro d'Italia 2018
20. Etappe (214,0km)
von Susa
nach Cervinia

S -km118 12:29 Samone
S -km85 13:18 Verrès
1 -km68 14:05 Col Tsecore
1 -km29 15:26 Col Saint Pantaleon
1 -km0 16:27 Cervinia

Etappensieg:
Mikel Nieve (ESP)

Rosa Trikot:
Christopher Froome (GBR)

Punktewertung:
Elia Viviani (ITA)

Bergwertung:
Christopher Froome (GBR)
- Vertreter: Ciccone

Jungprofi-Wertung:
Miguel Angel Lopez (COL)

Teamwertung:
Sky

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