Tour de France 2017 - 8. Etappe

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Zielankunft in Station des Rousses: ca. 17:13 Uhr

Calmejane mit Ausreißersieg im Jura

Auf der 8. Etappe der Tour de France 2017 gab es den ersten Ausreißersieg: Lilian Calmejane (Direct Energie) war im letzten Anstieg der Stärkste aus einer 9-köpfigen Spitzengruppe. Auf dem welligen Plateau zum Ziel an der Station des Rousses hielt der 24-jährige Franzose - von Krämpfen geplagt - einen Vorsprung von am Ende 37 Sekunden vor Robert Gesink (LottoNL).

Im Hauptfeld hielt das Team des Gesamtführenden Chris Froome (Sky) alles unter Kontrolle, obwohl die Spitzengruppe mit Calmejane zwischenzeitlich 50 Fahrer umfasste! - bei maximal unter 4 Minuten Vorsprung. Eine große Gruppe mit den Klassementfahrern erreicht 50 Sekunden hinter Calmejane das Ziel.

Auf den 3. und 4. Platz retteten sich Guillaume Martin (Wanty) und Nicolas Roche (BMC), allerdings ohne Zeitabstand zum Hauptfeld. Martin hatte im letzten Anstieg aus dem Hauptfeld angegriffen. Roche stammte aus der Gruppe mit Calmejane und Gesink. Bei der Zieldurchfahrt zelebrierte Calmejane seinen bisher größten Sieg ausgelassen mit wild rudernden Armen.

 

Ergebnis
 1. Lilian Calmejane (FRA)     - Direct Energie           4:30:29
 2. Robert Gesink (NED)        - LottoNL-Jumbo              +0:37
 3. Guillaume Martin (FRA)     - Wanty-Groupe Gobert        +0:50
 4. Nicolas Roche (IRL)        - BMC
 5. Roman Kreuziger (CZE)      - Orica-Scott
 6. Fabio Aru (ITA)            - Astana
 7. Michael Valgren (DEN)      - Astana                    alle
 8. Rafal Majka (POL)          - Bora-Hansgrohe
 9. Nathan Brown (USA)         - Cannondale-Drapac
10. Romain Hardy (FRA)         - Fortuneo-Oscaro
11. Carlos Betancur (COL)      - Movistar                 gleiche
12. Louis Meintjes (RSA)       - UAE-Emirates
13. Daniel Martin (IRL)        - Quick Step Floors
14. Emanuel Buchmann (GER)     - Bora-Hansgrohe
15. Mikel Landa (ESP)          - Sky                       Zeit
- 193 Fahrer klassiert.

 

Buchmann virtuell im Gelben Trikot

Die große Spitzengruppe des Tages spaltete sich in wechselnden Konstellationen, so dass unterwegs abwechselnd Emanuel Buchmann (Bora), Andrew Talansky (Cannndale) und Serge Pauwels (Dimension Data) virtuell im Gelben Trikot fuhren.

Am Ende blieb aber auf den ersten 18 Plätzen der Gesamtwertung alles bei den bisherigen Abständen: Froome behiet das Gelbe Trikot 12 Sekunden vor seinem Teamkollegen Thomas, 14 vor Fabio Aru (Astana), 25 vor Daniel Martin (Quick Step) und 39 vor Richie Porte (BMC).

 

Gesamtwertung
 1. Christopher Froome (GBR)   - Sky                     33:19:10
 2. Geraint Thomas (GBR)       - Sky                        +0:12
 3. Fabio Aru (ITA)            - Astana                     +0:14
 4. Daniel Martin (IRL)        - Quick Step Floors          +0:25
 5. Richie Porte (AUS)         - BMC                        +0:39
 6. Simon Yates (GBR)          - Orica-Scott                +0:43
 7. Romain Bardet (FRA)        - AG2R La Mondiale           +0:47
 8. Alberto Contador (ESP)     - Trek-Segafredo             +0:52
 9. Nairo Quintana (COL)       - Movistar                   +0:54
10. Rafal Majka (POL)          - Bora-Hansgrohe             +1:01
11. Rigoberto Uran (COL)       - Cannondale-Drapac          +1:01
12. Pierre Latour (FRA)        - AG2R La Mondiale           +1:07
13. Louis Meintjes (RSA)       - UAE-Emirates               +1:24
14. Emanuel Buchmann (GER)     - Bora-Hansgrohe             +1:29
15. Jakob Fuglsang (DEN)       - Astana                     +1:33
16. Mikel Landa (ESP)          - Sky                        +1:47
17. Andrew Talansky (USA)      - Cannondale-Drapac          +1:57
18. Serge Pauwels (BEL)        - Dimension Data             +2:00
19. Nicolas Roche (IRL)        - BMC                        +2:14
20. Guillaume Martin (FRA)     - Wanty-Groupe Gobert        +2:23

 

Nicht endender Kampf um Platz in Spitzengruppe

Erwartet umkämpft begann die 8. Etappe, weil sie als erste realisitische Chance auf den Tagessieg eines frühen Ausreißers galt. Von wechselnden Gruppen hielt sich ein Trio mit van Avermaet (BMC), Luzenko (Astana) und Chavanel (Direct Energie) am längsten vorne, wurde aber wie alle anderen Ausreißer vorm Zwischensprint eingeholt.

Kittel punktet fürs Grüne Trikot

Den Zwischensprint nach 45,5 Kilometern - und weniger als einer Rennstunde - gewann Greipel (Lotto) vor Matthews (Sunweb), Kittel (Quick Step), Colbrelli (Bahrain) und Kristoff (Katusha). Im steigenden Stück zuvor waren einige Sprinter zurückgefallen, darunter Démare (FDJ). In der Punktewertung ums Grüne Trikot baute Kittel dadurch seinen Vorsprung gegenüber Démare aus.

 

Grünes Trikot
 1. Marcel Kittel (GER)        - Quick Step Floors         212 p.
 2. Arnaud Démare (FRA)        - FDJ                       182
 3. Michael Matthews (AUS)     - Sunweb                    140
 4. André Greipel (GER)        - Lotto-Soudal              130
 5. Alexander Kristoff (NOR)   - Katusha                   113
 6. Sonny Colbrelli (ITA)      - Bahrain-Merida             73
 7. Edvald Boasson Hagen (NOR) - Dimension Data             66
 8. Nacer Bouhanni (FRA)       - Cofidis                    54
 9. Daniel Martin (IRL)        - Quick Step Floors          51
10. Fabio Aru (ITA)            - Astana                     45

 

Direkt hinter der Sprintwertung nahmen die Ausreißer einige neue Anläufe. Frank (AG2R), Sütterlin (Movistar), Burghardt (Bora) und Lemoine (Cofidis) waren für eine Weile in Front. Sütterlin wurde dann von Ulissi (UAE) abgelöst. Dieses Quartett wurde 120 Kilometer vor dem Zielvon einer riesigen Verfolgergruppe gestellt.

Maximal 50-köpfige Spitzengruppe

Die Gruppe in ihrer maximalen Ausprägung umfasste: Henao, Knees, Landa (alle Sky), Bakelants, Frank, Gautier, Latour (alle AG2R), Amador, Castroviejo, Sütterlin (alle Movistar), de Kort, Felline (beide Trek), Caruso, Roche, Schär, van Avermaet (alle BMC), Koschatajew, Valgren (beide Astana), Mori, Ulissi (beide UAE), Molard (FDJ), Impey, Keukeleire, Pauwels (alle Dimension Data), Bauer, Gilbert, Trentin (alle Quick Step), Buchmann, Burghardt (beide Bora), Kiserlovski, Lammertink (beide Katusha), de Gendt (Lotto), Matthews, Barguil, ten Dam (alle Sunweb), Edet, Lemoine (beide Cofidis), Gesink (LottoNL), Calmejane, Chavanel, Quéméneur, Sicard (alle Direct Energie), Bettiol, Clarke, Talansky (alle Cannondale), Bole, Brajkovic (beide Bahrain), Minnaard (Wany), Bouet und Pichon (beide Fortuneo).

Der Vorsprung stieg über 3 Minuten, als 105 Kilometer vor dem Ziel sich einiger Fahrer aus der Spitzengruppe nach vorne absetzten, und zwar: Bakelants, Frank, de Kort, Schär, van Avermaet, Valgren, Keukeleire, Pauwels, Buchmann, de Gendt, ten Dam, Calamejane und Bettiol - dann noch ergänzt von Burghardt, Trentin und Barguil.

Barguil powert sich zu früh aus

Am ersten Bergpreis attackierte Barguil 92 Kilometer vor dem Ziel für die Bergpunkte, begeleitet von Pauwels. Dahinter füllte sich die Verfolgergruppe auf. 6 Kilometer später holte Barguil 2 Punkte und Pauwels einen. Die große erste Verfolgergruppe war oben eine Minute zurück, das Hauptfeld 3:30 und Démare vor dem Besenwagen über 17 Minunten. Weitere 10 Kilometer später schlossen van Avermaet, Matthews, Burghardt, Ulissi, Bakelants und Trentin zu Barguil und Pauwels auf.

54 Kilometer vor dem Ziel fielen im mittleren der 3 kategorisierten Anstiege Matthews und Burghardt zurück, während Calmejane und Talansky vorfuhren. Dann attackierte Buchmann und führte einige Verfolger auf Sichtweite der Spitzengruppe, die nun 2:30 vor dem immer kleiner werdenden Hauptfeld unterwegs war. Oben schnappte sich Barguil 7 Punkte vor Bakelants, Pauwels und van Avermaet, gefolgt von Gesink, Clarke und Calmejane. Den Sprung in die sich nun bildende 8-köpfige entscheidenden Spitzengruppe schaffte außerdem noch Roche.

Einziger Schreckmoment für Froome in Abfahrt

In der Abfahrt machten Froome und seine Teamkollege Thomas einen Ausflug in die Wiese, als sie sich in einer Kurve versteuerten. Mit einer Soloverfolgung erreihte Valgren 25 Kilometer vor dem Ziel die Spitzengruppe, also kurz vor dem letzten und schwersten Anstieg des Tages. Der Vorsprung vor dem Froome-Feld war inzwischen auf 1:20 Minuten gesunken. Die Zurückgefallenen der ehemals großen Spitzengruppe wurden nach und nach eingeholt.

In den letzten Anstieg hinein probierte es Barguil und setzte sich mit Pauwels leicht ab. Gesink, Roche, Valgren und Calmejane kehrten zu dem Duo zurück, während van Avermaet, Clarke und Bakelants endgültig abgehängt waren. Dann attackierte Roche. Pauwels war dabei, Calmejane auch - und Barguil erledigt. Gesink schloss noch einmal zu Roche, Pauwels und Calmejane auf, während nun es nun auch bei Valgren vorbei war.

18 Kilometer Siegessolo

Calmejane setzte seine entscheidende Attacke 18 Kilometer vor dem Ziel. Roche stieg hinterher, schaffte es aber nicht zum jungen Franzosen. Stattdessen ging Gesink an Roche vorbei. Den restlichen Anstieg und bis ins Ziel lieferten sich Calmejane und Gesink ein Verfolgungsrennen. Über den Etappensieg hinaus eroberte Calmejane das Bergtrikot von Aru, weil er schon auf der 3. Etappe einen Punkt eingefahren hatte.

 

Bergwertung
 1. Lilian Calmejane (FRA)     - Direct Energie             11 p.
 2. Fabio Aru (ITA)            - Astana                     10
 3. Daniel Martin (IRL)        - Quick Step Floors           8
 4. Robert Gesink (NED)        - LottoNL-Jumbo               8
 5. Warren Barguil (FRA)       - Sunweb                      7
 6. Christopher Froome (GBR)   - Sky                         6
 7. Guillaume Martin (FRA)     - Wanty-Groupe Gobert         6
 8. Jan Bakelants (BEL)        - AG2R La Mondiale            5
 9. Serge Pauwels (BEL)        - Dimension Data              5

 

Aus dem Feld der Klassementfahrer attackierten im letzten Anstieg nur 2 Außenseiter gegen die Sky-Übermacht: Brice Feillu (Fortuneo) und Guillaume Martin. Attacken der Hauptgegner von Froome wären aussichtslos gewesen, weil der Mann im Gelben Trikot noch 4 Helfer vor sich versammelt hatte.

Guillaume Martin erreichte immerhin den 3. Platz. Feillu wurde eingeholt, als Daniel Martin in einer kurzen Steigung 4 Kilometer vor dem Ziel angriff, was aber sofort unterbunden wurde.

Démare erreichte das Ziel mit über 37 Minuten Rückstand, begleitet von 2 Teamkollegen und 3 weiteren Fahrern. Damit blieb der französische Meister in der Karenzzeit und im Kampf ums Grüne Trikot gegen Kittel und Matthews.


Vorschau auf diese Etappe: Die 8. Etappe der Tour 2017 führt sehr hüglig kreuz und quer durch das Département Jura und somit das gleichnamige Mittelgebirge. Das Finale dieser Etappe ist insofern besonders, dass sich dem etwa 15 Kilometer langen letzten Anstieg, dem Montée de la Combe de Laisia Les Molunes, ein 12 Kilometer langes Plateau anschließt bis zur Ziellinie an der Station des Rousses. Dies könnte ein spannender Tag mit völlig ungewissem Ausgang sein - vor allem, wenn an den Anstiegen zuvor schon etwas passieren sollte.

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Tour de France 2017
8. Etappe (187,5km)
von Dole
zur Station des Rousses

S -km142 13:35 Montrond
3 -km86 15:00 Col de la Joux
2 -km49 15:48 Côte de Viry
1 -km12 16:55 Combe de Laisia Les Molunes

Etappensieg:
Lilian Calmejane (FRA)

Gelbes Trikot:
Christopher Froome (GBR)

Grünes Trikot:
Marcel Kittel (GER)

Bergtrikot:
Lilian Calmejane (FRA)

Weißes Trikot:
Simon Yates (GBR)

Teamwertung:
Sky

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