Tour de France 2017 - 14. Etappe

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Zielankunft in Rodez: ca. 17:39 Uhr

Matthews schlägt van Avermaet

Michael Matthews (Sunweb) gewann in Rodez die 14. Etappe der Tour de France 2017. Bei der Hügelankunft am Fuße des Zentralmassivs kam es zum erwarteten Duell mit Greg van Avermaet (BMC), der an Ort und Stelle vor 2 Jahren Peter Sagan geschlagen hatte.

Aru verliert Gelbes Trikot bei Hügelankunft an Froome

Hinter den beiden gingen die Lücken auf. Der Gesamtführende Fabio Aru (Astana) verlor satte 24 Sekunden auf Chris Froome (Sky), wodurch das Gelbe Trikot nach 2 Tagen zurück auf die Schultern von Froome wechselte. Aru war eingangs der 600 Meter langen Schlussrampe zu weit hinten positioniert, als vorne die Post abging.

Oliver Naesen (AG2R) trat in die Steigung hinein als erster an. Philippe Gilbert (Quick Step) ging hinterher und vorbei mit van Avermaet, Matthews und John Degenkolb (Trek) am Rad. Degenkolb ließ das Loch zu Matthews aufgehen. Dann zündete Matthews die Rakete, und die Messe war für van Avermaet gelesen.

Von weit hinten kam Edvald Boasson Hagen (Dimension Data) auf und überholte Gilbert für den 3. Platz, jeweils eine Sekunde hinter Matthews und van Avermaet. In dieser Sekunde blieben auch die Klassementfahrer Froome, Daniel Martin (Quick Step) und Rigoberto Uran (Cannondale). Romain Bardet (AG2R) verlor auf dem 11. Platz 4 Sekunden zu Froome.

 

Ergebnis
 1. Michael Matthews (AUS)     - Sunweb                   4:21:56
 2. Greg van Avermaet (BEL)    - BMC                      gl.Zeit
 3. Edvald Boasson Hagen (NOR) - Dimension Data             +0:01
 4. Philippe Gilbert (BEL)     - Quick Step Floors
 5. Jay McCarthy (AUS)         - Bora-Hansgrohe            alle
 6. Sonny Colbrelli (ITA)      - Bahrain-Merida
 7. Christopher Froome (GBR)   - Sky                      gleiche
 8. Daniel Martin (IRL)        - Quick Step Floors
 9. Rigoberto Uran (COL)       - Cannondale-Drapac         Zeit
10. Tiesj Benoot (BEL)         - Lotto-Soudal               +0:05
11. Romain Bardet (FRA)        - AG2R La Mondiale
12. Zdenek Stybar (CZE)        - Quick Step Floors
13. Simon Yates (GBR)          - Orica-Scott               alle
14. Jan Bakelants (BEL)        - AG2R La Mondiale         gleiche
15. Paul Martens (GER)         - LottoNL-Jumbo             Zeit
16. Davide Cimolai (ITA)       - FDJ                        +0:12
17. Nacer Bouhanni (FRA)       - Cofidis                  gl.Zeit
18. Simon Clarke (AUS)         - Cannondale-Drapac        gl.Zeit
19. Marco Marcato (ITA)        - UAE-Emirates               +0:15
20. Mikel Landa (ESP)          - Sky                      gl.Zeit
21. Lilian Calmejane (FRA)     - Direct Energie             +0:20
22. Damiano Caruso (ITA)       - BMC                      gl.Zeit
23. Nairo Quintana (COL)       - Movistar                   +0:22
24. Alberto Contador (ESP)     - Trek-Segafredo           gl.Zeit
25. George Bennett (NZL)       - LottoNL-Jumbo            gl.Zeit
26. Oliver Naesen (BEL)        - AG2R La Mondiale           +0:25
27. Gianlica Brambilla (ITA)   - Quick Step Floors
28. Louis Meintjes (RSA)       - UAE-Emirates              alle
29. Emanuel Buchmann (GER)     - Bora-Hansgrohe           gleiche
30. Fabio Aru (ITA)            - Astana                    Zeit
...
36. John Degenkolb (GER)       - Trek-Segafredo             +0:30
39. Pierre Latour (FRA)        - AG2R La Mondiale           +0:30
52. Warren Barguil (FRA)       - Sunweb                     +0:52
70. Mikel Nieve (ESP)          - Sky                        +1:15
- 176 Fahrer klassiert.
DNF Fabio Felline (ITA)        - Trek-Segafredo

 

Froome nun wieder obenauf, 18 Sekunden vor Aru

In der Gesamtwertung wandelte Froome auf einer eher harmlos aussehenden Etappe einen 6-Sekunden-Rückstand gegen Aru in einen 18-Sekunden-Vorsprung um. Bardet blieb auf dem 3. Platz mit nun 23 Sekunden Rückstand. Auch Uran mit 29 Sekunden auf dem 4. Platz konnte den Rückstand zum Gelben Trikot wegen des Trikotwechsels leicht reduzieren.

Mikel Landa (Sky) kam genau zwischen Bardet und Aru ins Ziel, verlor also 14 Sekunden auf seinen Kapitän Froome. Landa verteidigte den 5. Platz mit 79 Sekunden Rückstand aufs Gelbe Trikot und 9 Sekunden vor Daniel Martin.

 

Gesamtwertung
 1. Christopher Froome (GBR)   - Sky                     59:52:09
 2. Fabio Aru (ITA)            - Astana                     +0:18
 3. Romain Bardet (FRA)        - AG2R La Mondiale           +0:23
 4. Rigoberto Uran (COL)       - Cannondale-Drapac          +0:29
 5. Mikel Landa (ESP)          - Sky                        +1:17
 6. Daniel Martin (IRL)        - Quick Step Floors          +1:26
 7. Simon Yates (GBR)          - Orica-Scott                +2:02
 8. Nairo Quintana (COL)       - Movistar                   +2:22
 9. Louis Meintjes (RSA)       - UAE-Emirates               +5:09
10. Alberto Contador (ESP)     - Trek-Segafredo             +5:37
11. George Bennett (NZL)       - LottoNL-Jumbo              +6:39
12. Pierre Latour (FRA)        - AG2R La Mondiale          +10:33
13. Mikel Nieve (ESP)          - Sky                       +10:58
14. Damiano Caruso (ITA)       - BMC                       +11:26
15. Warren Barguil (FRA)       - Sunweb                    +14:50
16. Alexis Vuillermoz (FRA)    - AG2R La Mondiale          +14:54
17. Emanuel Buchmann (GER)     - Bora-Hansgrohe            +16:52
18. Carlos Betancur (COL)      - Movistar                  +18:23
19. Guillaume Martin (FRA)     - Wanty-Groupe Gobert       +22:13
20. Brice Feillu (FRA)         - Fortuneo-Oscaro           +23:14

 

Angesichts des mittelgebirgigen Charakters der 14. Etappe war es etwas erstaunlich, dass zu Beginn beim ersten Versuch ohne Gegenwehr eine Ausreißergruppe stand - mit de Gendt (Lotto), Roosen (LottoNL), Voeckler (Direct Energie) und Bouet (Fortuneo). Etwas später machte sich Hollenstein (Katusha) als Solist auf die Verfolgung. Im Hauptfeld formierten sich die Teams von Matthews und van Avermaet für die Nachführarbeit - und das war auch der Grund, weswegen Ausreißer keine Chance auf den Tagessieg in Rodez hatten.

Die Etappe war 16 Kilometer alt, als Hollenstein das Spitzenquartett einholte - und der Zuschauer sich erst einmal schlafen legen konnte. Der Wecker klingelte das erste Mal beim Zwischensprint 126 Kilometer vor dem Ziel. Vorne gewann de Gendt. Aus dem Feld sprintete Kittel auf den 6. Platz und holte somit einen Punkt mehr als Matthews hinter ihm. Dafür gewann Matthews die Etappe im Ziel, wo der abgehängte Kittel ohne Punkte blieb.

Da es aber auf Mittelgebirgsetappen in der Punktewertung nur 30 Punkte für den Etappensieg gibt anstatt 50 auf Flachetappen, blieb das Grüne Trikot fest auf den Schultern von Kittel. Matthews fehlen immer noch 99 Punkte. Einzig ein Ausscheiden von Kittel bis Paris dürfte hier noch einmal zu einem Trikotwechsel führen.

 

Grünes Trikot
 1. Marcel Kittel (GER)        - Quick Step Floors         373 p.
 2. Michael Matthews (AUS)     - Sunweb                    274
 3. André Greipel (GER)        - Lotto-Soudal              187
 4. Alexander Kristoff (NOR)   - Katusha                   158
 5. Sonny Colbrelli (ITA)      - Bahrain-Merida            128
 6. Edvald Boasson Hagen (NOR) - Dimension Data            115
 7. Dylan Groenewegen (NED)    - LottoNL-Jumbo              94
 8. Daniel Martin (IRL)        - Quick Step Floors          89
 9. Christopher Froome (GBR)   - Sky                        86
10. Fabio Aru (ITA)            - Astana                     78

 

Solo von de Gendt

Innerhalb der letzten 40 Kilometer, als es welliger wurde, bröselte es hinten im Hauptfeld erheblich. An der Spitze konnten nacheinander Bouet, Hollenstein, Roosen und schließlich Voeckler das Tempo von Thomas de Gendt nicht mehr mitgehen. De Gendt gewann die beiden kleinen Bergpreise des Tages. Durch die 4 Punkte schob er sich wieder auf den 2. Platz der Bergwertung, allerdings immer noch weit entfernt vom Bergtrikot des Warren Barguil (Sunweb).

 

Bergwertung
 1. Warren Barguil (FRA)       - Sunweb                     94 p.
 2. Thomas de Gendt (BEL)      - Lotto-Soudal               36
 3. Mikel Landa (ESP)          - Sky                        33
 4. Primoz Roglic (SLO)        - LottoNL-Jumbo              30
 5. Alexis Vuillermoz (FRA)    - AG2R La Mondiale           28
 6. Christopher Froome (GBR)   - Sky                        25
 7. Daniel Martin (IRL)        - Quick Step Floors          23
 8. Fabio Aru (KAZ)            - Astana                     22
 9. Alberto Contador (ESP)     - Trek-Segafredo             22

 

Die Teams von Matthews und van Avermaet ließen keinerlei Zweifel daran aufkommen, wie die Etappe an diesem Tag ausgehen sollte. Der Abstand zur Spitzengruppe wurde den Tag über auf maximal um die 2 Minuten minimiert. Als dann 12,5 Kilometer de Gendt gestellt war, konterte zunächst Tony Martin (Katusha), und einen Kilometer später an seiner Stelle Maurits Lammertink (Katusha).

Destruktiv zum Etappensieg

Caruso (BMC) und Arndt (Sunweb) gingen für ihre Kapitäne hinterher, markierten Lammertinks Hinterrad und zerstörten somit diese Aktion. Da brachte es auch nichts, dass Périchon (Fortuneo) zum Trio aufschloss. 5,5 Kilometer vor dem Ziel wurde das Quartett eingeholt. Lammertink wollte es noch einmal wissen, war aber chancenlos gegen das entschlossene Hauptfeld.

In der schnellen, weil abschüssigen Anfahrt zum kurzen Schlussanstieg war die Positionierung im Feld von vorentscheidender Bedeutung. Bereits hier zeichnete sich der Trikotverlust für Aru ab.


Vorschau auf diese Etappe: Nach den Pyrenäen wird die Tour de France 2017 mit einer Etappe an den Südrand des Zentralmassivs fortgesetzt. Entsprechend hügelig läuft diese 14. Etappe nach Rodez aus, wo die letzten 500 Meter bis zur Ziellinie um 9,6 Prozenz steigen sollen. Alles nichts Dramatisches für die Klassementfahrer, sollte man meinen. Aber wenn am Ende der Tour 2017 vielleicht Sekunden entscheiden, könnte man auch einen genaueren Blick auf diese Etappe riskieren. Um den Tagessieg werden Puncheure oder bergfeste Sprinter gefragt sein.

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Tour de France 2017
14. Etappe (181,5km)
von Blagnac
nach Rodez

S -km126 14:39 Rabastens
3 -km51 16:26 Côte du viaduc du Viaur
3 km37 16:47 Côte de Centrès

Etappensieg:
Michael Matthews (AUS)

Gelbes Trikot:
Chris Froome (GBR)

Grünes Trikot:
Marcel Kittel (GER)

Bergtrikot:
Warren Barguil (FRA)

Weißes Trikot:
Simon Yates (GBR)

Teamwertung:
Sky

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