Paris-Tours 2005

(FRA/ProTour-AU1) - Siegerliste Paris-Tours

Zabelhafter Abschied von T-Mobile!
Erik Zabel hat in seinem letzten Rennen für das T-Mobile Team zum dritten Mal den Herbstklassiker Paris-Tours gewonnen. Der 35-jährige Deutsche setzte sich im Massenspurt knapp vor Daniele Bennati (Lampre-Caffita) aus Italien durch. Die beiden Australier Allan Davis (Liberty Seguros) und Robbie McEwen (Davitamon-Lotto) wurden Dritter und Vierter. Erik Zabel hatte 1994 bei Paris-Tours für sich und das damalige Team Telekom den ersten großen Klassikersieg gefeiert. Elf Jahre später, in seinem 13. und letzten Jahr im Magenta-Trikot, gelang dem gebürtigen Berliner an Ort und Stelle ein Abschied nach Maß, bevor er 2006 ins neue deutsch-italienische Team Milram wechselt. Zabel war im Juli von der T-Mobile-Teamleitung erstmals nicht für die Tour de France nominiert worden. Dies dürfte neben dem Gehalt der Hauptgrund dafür sein, dass Zabel seinen Vertrag bei den Bonnern nicht verlängerte. Bei Milram hat «Ete» die nächsten drei Jahre eine Startgarantie für die Tour de France.

Die bisherige Saison war für Erik Zabel durchwachsen verlaufen. Der einzige UCI-Sieg gelang ihm im Mai am Henninger Turm; eine sehr ansprechende Leistung brachte er einen Monat zuvor bei der Flandern-Rundfahrt. Auch, wenn mit Boonen und Petacchi die besten Sprinter der Saison fehlten, ist Zabel der Sieg von Tours mal wieder hoch anzurechnen. Nach 253,5 Kilometern wehrte er den Angriff des zehn Jahre jüngeren Bennati kraftvoll ab. Am Ende einer langen Saison hatten auch der Viertplatzierte McEwen und der enttäuschende Norweger Thor Hushovd (Crédit Agricole) nicht mehr die Beine, um Erik Zabel zu übertrumpfen. Nach Siegen gerechnet ist Zabel der erfolgreichste Fahrer im aktuellen Peloton.

Zwei Belgier pokerten zu hoch
Der einstige «Sprinterklassiker» Paris-Tours war in den letzten acht Jahren nur einmal im Massenspurt entschieden worden. Der Sieger 2003: Erik Zabel! Dass es in diesem Jahr überhaupt zur Massenankunft kam, war zwei zu hoch pokernden Belgiern zu verdanken. Stijn Devolder (Discovery Channel) war zusammen mit seinem Landsmann Philippe Gilbert (Française des Jeux) als erstes auf die knapp drei Kilometer lange Zielgerade auf der Avenue de Grammont eingebogen. Das Duo hatte sich 27 Kilometer vor dem Ziel gefunden. Wenige Minuten zuvor war das Ausreißertrio des Tages mit José Ivan Gutierrez (Illes Balears), Joost Posthuma (Rabobank) und Stéphane Bergès (Agritubel) eingeholt worden. Dafür sorgten vor allem die Mannschaften der am Ende unterlegenen Sprinter McEwen und Hushovd.

Philippe Gilbert und Stijn Devolder hatten noch bei der Straßen-WM perfekt harmoniert. Im Trikot der belgischen Nationalmannschaft gehörten sie gemeinsam einer prominenten Fluchtgruppe an und ebneten damit ihrem Kapitän Tom Boonen den Weg zum WM-Titel von Madrid. Nun, in Tours, gab Devolder unter der Kilometermarke die führende Position an den endschnelleren Gilbert ab. Devolder weigerte sich fortan, noch einmal die Führung zu übernehmen, und verzockte sich. 300 Meter vor dem Ziel wurden die beiden Belgier vom rasenden Hauptfeld um Erik Zabel eingefangen.

 

9. Oktober 2005
Ergebnis der 99. Auflage von Paris-Tours (253,5km)
 1. Erik Zabel (GER)          - T-Mobile         5h37:23
 2. Daniele Bennati (ITA)     - Lampre-Caffita
 3. Allan Davis (AUS)         - Liberty
 4. Robbie McEwen (AUS)       - Davitamon
 5. Alberto Ongarato (ITA)    - Fassa Bortolo
 6. Aurélien Clerc (SUI)      - Phonak
 7. Julian Dean (NZL)         - C. Agricole
 8. René Haselbacher (AUT)    - Gerolsteiner
 9. Uros Murn (SLO)           - Phonak
10. Enrico Gasparotto (ITA)   - Liquigas
11. Stefan van Dijk (NED)     - MrBookmaker.com
12. Wladimir Gussew (RUS)     - Team CSC
13. Stijn Devolder (BEL)      - Discovery         alle
14. Filippo Pozzato (ITA)     - Quickstep
15. Lars Michaelsen (DEN)     - Team CSC
16. Aart Vierhouten (NED)     - Davitamon
17. Matti Breschel (DEN)      - Team CSC
18. Anthony Geslin (FRA)      - Bouygues
19  Markus Zberg (SUI)        - Gerolsteiner
20. Alejandro Valverde (ESP)  - Illes Balears    gleiche
21. Jean-Patrick Nazon (FRA)  - ag2r
22. Steven de Jongh (NED)     - Rabobank
23. Thor Hushovd (NOR)        - C. Agricole
24. Lars Ytting Bak (DEN)     - Team CSC
25. Philippe Gilbert (BEL)    - FDJeux
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42. Heinrich Haussler (GER)   - Gerolsteiner      Zeit
82. Rolf Aldag (GER)          - T-Mobile
DNF Danilo di Luca (ITA)      - Liquigas
- 192 Teilnehmer, davon 174 klassiert.

 

ProTour-Wertung nach 26 von 27 Rennen
 1. Danilo di Luca (ITA)      - Liquigas          229 p.
 2. Tom Boonen (BEL)          - Quick Step        171
 3. Jan Ullrich (GER)         - T-Mobile          140
 4. Lance Armstrong (USA)     - Discovery         139
 5. Alexander Winokurow (KAZ) - T-Mobile          136
 6. Levi Leipheimer (USA)     - Gerolsteiner      131
 7. Bobby Julich (USA)        - Team CSC          130
 8. George Hincapie (USA)     - Discovery         129
 9. Alessandro Petacchi (ITA) - Fassa Bortolo     128
10. Davide Rebellin (ITA)     - Gerolsteiner      126
11. Denis Mentschow (RUS)     - Rabobank          109
12. Francisco Mancebo (ESP)   - Illes Balears     107
13. Michael Boogerd (NED)     - Rabobank          100
14. Cadel Evans (AUS)         - Davitamon          99
15. Roberto Heras (ESP)       - Liberty            96
16. Santiago Botero (COL)     - Phonak             95
17. Oscar Freire (ESP)        - Rabobank           94
18. Paolo Savoldelli (ITA)    - Discovery          92
19. Alejandro Valverde (ESP)  - Illes Balears      87
20. Erik Zabel (GER)          - T-Mobile           86
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