Giro d'Italia 2019 - 17. Etappe

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Peters schießt Etappe in Antholz ab

Nans Peters (AG2R) gewann in Antholz die 17. Etappe des Giro d'Italia 2019. Der 25-jährige Franzose vollendete in der Biathlon-Arena ein 16-Kilomter-Solo, das er aus der 18-köpfigen Spitzengruppe des Tages gestartet hatte. Den 2. Platz belegte, ebenfalls als Solist, Esteban Chaves (Mitchelton) mit 94 Sekunden Rückstand. Im Spint um den 3. Platz setzte sich Davide Formolo (Bora) durch.

Die Top-Klassementfahrer hielten auf der Südtirol-Etappe bis zum nur 5 Kilometer langen Schlussanstieg still. Dort attackierte dann Mikel Landa (Movistar). Sein Co-Kapitän, der Gesamtführende Richard Carapaz, tat es ihm wenig später gleich. Beide holten versetzt einige Sekunden auf ihre Hauptkonkurrenten Vincenzo Nibali (Bahrain) und Primoz Roglic (Jumbo) heraus.

 

Ergebnis 
 1. Nans Peters (FRA)          - AG2R La Mondiale         4:41:34
 2. Esteban Chaves (COL)       - Mitchelton-Scott           +1:34
 3. Davide Formolo (ITA)       - Bora-Hansgrohe             +1:51
 4. Fausto Masnada (ITA)       - Androni-Sidermec         gl.Zeit
 5. Krists Neilands (LAT)      - Israel Acedemy           gl.Zeit
 6. Tanel Kangert (EST)        - EF Education First         +2:02
 7. Valerio Conti (ITA)        - UAE-Emirates               +2:08
 8. Gianluca Brambilla (ITA)   - Trek-Segafredo           gl.Zeit
 9. Chris Hamilton (AUS)       - Sunweb                     +2:22
10. Andrea Vendrame (ITA)      - Androni-Sidermec           +2:34
11. Thomas de Gendt (BEL)      - Lotto-Soudal               +2:37
12. Koen Bouwman (NED)         - Jumbo-Visma                +2:48
13. Victor de la Parte (ESP)   - CCC                        +3:05
14. Antunes Amaro (POR)        - CCC                      gl.Zeit
15. Jan Bakelants (BEL)        - Sunweb                     +3:29
16. Nicola Conci (ITA)         - Trek-Segafredo             +3:35
17. Mirco Maestri (ITA)        - Bardiani-CSF               +3:41
18. Bob Jungels (LUX)          - Deceuninck-Quick Step      +3:49
19. Mikel Landa (ESP)          - Movistar                   +4:27
20. Richard Carapaz (ECU)      - Movistar                   +4:39
21. Miguel Angel Lopez (COL)   - Astana                   gl.Zeit
22. Hugh Carthy (GBR)          - EF Education First         +4:43
23. Bauke Mollema (NED)        - Trek-Segafredo             +4:46
24. Domenico Pozzovivo (ITA)   - Bahrain-Merida            alle
25. Primoz Roglic (SLO)        - Jumbo-Visma              gleiche
26. Vincenzo Nibali (ITA)      - Bahrain-Merida            Zeit
27. Lucas Hamilton (AUS)       - Mitchelton-Scott           +5:06
28. Mikel Nieve (ESP)          - Mitchelton-Scott         gl.Zeit
29. Simon Yates (GBR)          - Mitchelton-Scott         gl.Zeit
30. Pawel Siwakow (RUS)        - Ineos                      +5:09
31. Ilnur Sakarin (RUS)        - Katusha-Alpecin          gl.Zeit
...
35. Joe Dombrowski (USA)       - EF Education First         +5:31
38. Rafal Majka (POL)          - Bora-Hansgrohe             +5:47
39. Jan Polanc (SLO)           - UAE-Emirates               +5:53
40. Valentin Madouas (FRA)     - Groupama-FDJ               +6:03
- 144 Fahrer klassiert.
DNF Wjatschesl. Kusnezow (RUS) - Katusha-Alpecin

 

Carapaz und Landa holen ein paar Sekunden heraus

Carapaz baute seinen Vorsprung in der Gesamtwertung um 7 Sekunden auf 1:54 Minuten gegenüber Nibali aus. Ebenso viel auf Carapaz verlor Roglic, der mit 2:16 Minuten Rückstand aufs Rosa Trikot aus der 17. Etappe ging. Auf dem 4. Platz rückte Landa um 19 Sekunden näher an Roglic heran – mit nun 47 Sekunden Rückstand aufs Podest.

Klar am schwächsten aus den Top-Ten schnitt in Antholz Rafal Majka (Bora) ab. Er verlor rund eine Minute und seinen 6. Platz der Gesamtwertung an Miguel Angel Lopez (Astana). Auf dem 5. Platz blieb Bauke Mollema (Trek). Majkas Teamkollege Formolo schob sich durch seine Präsenz in der Spitzengruppe in die Top-Ten.

 

Gesamtwertung
 1. Richard Carapaz (ECU)      - Movistar                74:48:18
 2. Vincenzo Nibali (ITA)      - Bahrain-Merida             +1:54
 3. Primoz Roglic (SLO)        - Jumbo-Visma                +2:16
 4. Mikel Landa (ESP)          - Movistar                   +3:03
 5. Bauke Mollema (NED)        - Trek-Segafredo             +5:07
 6. Miguel Angel Lopez (COL)   - Astana                     +6:17
 7. Rafal Majka (POL)          - Bora-Hansgrohe             +6:48
 8. Simon Yates (GBR)          - Mitchelton-Scott           +7:13
 9. Pawel Siwakow (RUS)        - Ineos                      +8:21
10. Davide Formolo (ITA)       - Bora-Hansgrohe             +8:59
11. Jan Polanc (SLO)           - UAE-Emirates               +9:20
12. Ilnur Sakarin (RUS)        - Katusha-Alpecin           +10:32
13. Hugh Carthy (GBR)          - EF Education First        +14:42
14. Joe Dombrowski (USA)       - EF Education First        +15:44
15. Valentin Madouas (FRA)     - Groupama-FDJ              +19:45
16. Fausto Masnada (ITA)       - Androni-Sidermec          +23:34
17. Giulio Ciccone (ITA)       - Trek-Segafredo            +25:17
18. Mikel Nieve (ESP)          - Mitchelton-Scott          +25:17
19. Victor de la Parte (ESP)   - CCC                       +26:12
20. Tanel Kangert (EST)        - EF Education First        +28:42
21. Domenico Pozzovivo (ITA)   - Bahrain-Merida            +32:33
22. Valerio Conti (ITA)        - UAE-Emirates              +34:51

 

18-köpfige Spitze geht aus Mendelpass hervor

In einer bewegten Anfangsphase über den unkategorisierten Mendelpass hinweg kamen letztlich 18 Spitzenreiter heraus: Montaguti, Vendrame (beide Androni), Peters (AG2R), Maestri (Bardiani), Formolo (Bora), de la Parte, Antunes (beide CCC), Jungels (Deceuninck), Kangert (EF), Neilands (Israel Academy), de Gendt (Lotto), Chaves, Hamilton (beide Mitchelton), Bouwman (Jumbo), Bakelants (Sunweb), Brambilla, Conci (Trek) und Conti (UAE). Von denen mit Abstand bestplatzierter Fahrer in der Gesamtwertung war Davide Formolo auf dem 12. Platz mit 11:51 Minuten Rückstand aufs Rosa Trikot.

Über 70 Kilometer vorm Ziel attackierte Jan Bakelants hinter dem ersten Zwischensprint. Hoch nach Elvas behauptete er als Solist die Spitzenposition. Im Anstieg nach Terenten schlossen Masnada, Peters, Formolo, Neilands, de Gendt, Hamilton und Brambilla zu ihm auf, in der Abfahrt Conci und Antunes.

Vor der 25-Kilometer-Marke attackierte Conti mit Conci am Rad, der schnell abreißen ließ. Innerhalb der nächsten 4 Kilometer kam es wieder zum Zusammenschluss sämtlicher 18 Ausreißer. Es folgte die entscheidende Attacke von Peters, der schnell eine Minute Vorsprung herausfuhr.

Der Etappensieg war weg. Dennoch entbrannte unter den Verfolgern eine Springerei um die nächsten Plätze. Vor allem Valerio Conti wollte es nicht wahr haben, landete aber letztlich auf dem 7. Platz. Chaves und Neilands fuhren zu Conti. Im Schlussanstieg hängte Chaves seine beiden Begleiter ab. Dort attackierte dahinter Masnada. Dieser fuhr gemeinsam mit Formolo und vorbei an Conti zu Neilands. Dieses Trio machte dann den 3. Platz unter sich aus.

Landa nutzt Vorarbeit von Lopez' Helfer

Im Hauptfeld griffen die Helfer von Siwakow (Ineos) und Nibali den Helfern von Carapaz und Landa während der 17. Etappe gelegentlich unter die Arme. Im Schlussanstieg schraubte Jan Hirt das Tempo für seinen Kapitän Carapaz hoch. Das Feld platzte auseinander. Doch anstatt Lopez nutzte Landa die Vorarbeit von Hirt für seine Attacke. Hugh Carthy (EF) stieg hinterher, konnte aber nicht bis zum Ende mit Landa mithalten.

In der nächsten Gruppe attackierte Lopez, dem sich Carapaz anschloss. Nibali, dessen Helfer Pozzovivo, Roglic und Mollema konnten diesen Angriff ebenfalls nicht mitgehen. Knapp dahinter waren Simon Yates (Mitchelton) und Pawel Siwakow unterwegs, entsprechend ihrer hinteren Top-Ten-Positionen in der Gesamtwertung. Der in abflachender Form befindliche Majka tanzte mit für diesen Anstieg relativ großem Rückstand aus der Reihe.


Vorschau auf diese Etappe: Die 17. Etappe des Giro d'Italia 2019 ist dessen Südtirol-Etappe. Vom Val di Sole im Trentino führt die Strecke über den Mendelpass (auf dem kein Bergpreis ausgeschrieben ist!) nach Südtirol. Dort geht es über Bozen, Brixen, 2 kurze Anstiege nach Elvas und Terenten sowie über Bruneck nach Antholz. Dort wird die Ziellinie im Sport ansonsten normalerweise bei Biathlon-Wettkämpfen erreicht. Den Schlussanstieg nach Antholz kann man für Giro-Verhältnisse als eher gemäßigt bezeichnenen, ebenso wie die anderen Anstiege der 17. Etappe. Einen Tag nach der Königsetappe stellt sich deshalb vor allem die Frage, ob die ermatteten Klassementfahrer alle lieber durchschnaufen wollen. Alternativ könnte es aber auch zur einer Revanche oder stattdessen zu einer nochmaligen Vergrößerung der Abstände kommen, um beispielsweise angeknockte Gegner endgültig zu versenken. Dafür reicht das Profil dann doch allemal.
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Giro d'Italia 2019
17. Etappe (181,0km)
von Commezzadura 12:25
nach Antholz 17:11

S -km73 15:03 Brixen
4 -km67 15:17 Elvas
3 -km46 15:57 Terenten
S -km28 16:19 Bruneck
4 -km0 17:11 Antholz

Etappensieg:
Nans Peters (FRA)

Rosa Trikot:
Richard Carapaz (ECU)

Punktewertung:
Arnaud Démare (FRA)

Bergwertung:
Giulio Ciccone (ITA)

Jungprofi-Wertung:
Miguel Angel Lopez (COL)

Teamwertung:
Movistar

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