Giro d'Italia 2022 - 11. Etappe

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Dainese vor den großen Namen

Alberto Dainese (DSM) gewann überraschend die 11. Etappe des Giro d'Italia 2022 im Massensprint. Der Italiener schnellte auf den letzten Metern mit höchster Engeschwindigkeit an allen anderen vorbei, zuletzt um ein halbes Vorderrad an Fernando Gaviria (UAE), der im Zielort Reggio Emilia 5 Jahre zuvor einen Tagessieg verbuchen konnte. Auf dem 3. Platz war Simon Consonni (Cofidis) auch nur weniger als Radlänge weg. Erst auf den Plätzen 4 bis 6 trudelten die favorisierten Démare (Groupama), Ewan (Lotto) und Cavendish (Quick Step) ein.

Arnaud Démare hatte Sprint eröffnet, wurde aber rasch von Gaviria und auch Consonni überflügelt. In deren Sog stürmte Dainese vorbei und zeigte wie Gaviria den Tigersprung. Hinter der Ziellinie pumpte sich Dainese zum aggresiven Siegerjubel auf. Für den Sprinter war es in seinem 3. Profijahr erst der 3. Sieg. Bei den bisherigen Giro-Sprintankünften rangierte er nur unter ferner liefen.

Nicht mehr am Massensprint konnte der Vortagessieger Biniam Girmay (Intermarché) teilnehmen. Er fehlte am Start der 11. Etappe, nachdem er sich tags zuvor bei der Siegerehrung den Sektkorken ins linke Auge geschossen hatte und zur Untersuchung auch vorübergehend im Krankenhaus war. Damit waren auch Girmays Ambitionen bezüglich des violetten Trikots zerplatzt. In dieser Sonderwertung des punktbesten Sprinters lag er als einziger Ernst zu nehmender Konkurrent nur 3 Zähler hinter Trikoträger Démare.

Ergebnis
 1. Alberto Dainese (ITA)      - DSM                      4:19:04
 2. Fernando Gaviria (COL)     - UAE-Emirates
 3. Simone Consonni (ITA)      - Cofidis
 4. Arnaud Démare (FRA)        - Groupama-FDJ
 5. Caleb Ewan (AUS)           - Lotto-Soudal
 6. Mark Cavendish (GBR)       - Quick Step Alpha Vinyl
 7. Edward Theuns (BEL)        - Trek-Segafredo
 8. Sacha Modolo (ITA)         - Bardiani-CSF
 9. Phil Bauhaus (GER)         - Bahrain Victorious        alle
10. Lawrence Naesen (BEL)      - AG2R-Citroën
11. Giacomo Nizzolo (ITA)      - Israel-Premier Tech
12. Edoardo Affini (ITA)       - Jumbo-Visma              gleiche
13. Rick Zabel (GER)           - Israel-Premier Tech
14. Mirco Maestri (ITA)        - Eolo-Kometa
15. Filippo Tagliani (ITA)     - Drone Hopper-Androni      Zeit
- 165 Fahrer klassiert.
DNS Biniam Girmay (ERI)        - Intermarché-Wanty

In der Gesamtwertung tat sich nach der brettflachen Etappe durch die Emilia-Romagna fast genau gar nichts. Juan Pedro Lopez (Trek) behielt das rosa Trikot des Gesamtführenden 12 Sekunden vor João Almeida (UAE) – und nun auch Richard Carapaz (Ineos), der dann doch eine kleine Verschiebung herbeiführte, indem er im Vorbeigehen 3 Bonussekunden beim Zwischensprint einheimste.

Gesamtwertung
 1. Juan Pedro Lopez (ESP)     - Trek-Segafredo          42:24:08
 2. Richard Carapaz (ECU)      - Ineos Grenadiers           +0:12
 3. João Almeida (POR)         - UAE-Emirates               +0:12
 4. Romain Bardet (FRA)        - DSM                        +0:14
 5. Jai Hindley (AUS)          - Bora-Hansgrohe             +0:20
 6. Guillaume Martin (FRA)     - Cofidis                    +0:28
 7. Mikel Landa (ESP)          - Bahrain Victorious         +0:29
 8. Domenico Pozzovivo (ITA)   - Intermarché-Wanty          +0:54
 9. Emanuel Buchmann (GER)     - Bora-Hansgrohe             +1:09
10. Pello Bilbao (ESP)         - Bahrain Victorious         +1:22
11. Alejandro Valverde (ESP)   - Movistar                   +1:23
12. Thymen Arensman (NED)      - DSM                        +1:27
13. Vincenzo Nibali (ITA)      - Astana-Kasachstan          +3:04
14. Jan Hirt (CZE)             - Intermarché-Wanty          +3:09
15. Hugh Carthy (GBR)          - EF Education-Nippo         +4:22
16. Lorenzo Fortunato (ITA)    - Eolo-Kometa                +6:51
17. Ivan Sosa (COL)            - Movistar                   +7:18
18. Sam Oomen (NED)            - Jumbo-Visma                +7:21
19. Lennard Kämna (GER)        - Bora-Hansgrohe             +8:57

Die beiden frühen Ausreißer der 11. Etappe waren Rastelli (Bardiani) und der obligatorische Tagliani (Drone Hopper) für seine mehr oder weniger private Zwischensprintwertung, deren Führung er nun weiter ausbaute. Das Duo wurde schon 92 Kilometer vorm Ziel wieder gestellt. 34 Kilometer später ließ sich Dries de Bondt (Alpecin) zu einem ähnlich gelagerten Himmelfahrtskommando verleiten. Er hielt sich immerhin bis kurz vorm Kilometerbogen als Solist vorne.

Vorschau auf diese Etappe: Die 11. Etappe des Giro d'Italia verläuft tellerflach durch die Emilia-Romagna von Südost nach Nordwest. Alles andere als eine Entscheidung im Massensprint wäre im Zielort Reggio Emilia deswegen eine Sensation. Der letzte Richtungswechsel erfolgt erst 300 Meter vorm Ziel mit einem Linksknick.

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