Giro d'Italia 2024 - Strecke

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6 Bergankünfte, 2 Einzelzeitfahren

Die Strecke des Giro d'Italia 2024 beinhaltet 6 Bergankünfte, zwei weitere Bergetappen, eine davon am Vorschlusstag, 2 Einzelzeitfahren und eine Etappe über die aus Strade Bianche bekannten Schotterstraßen der Toskana. Auf den übrigen 10 flachen bis hügligen Etappen dürften die Chancen auf Massensprints in der Überzahl sein gegenüber den Chancen für Klassikerjäger und Ausreißer. Die 107. Giro-Auflage startet am 4. Mai 2024 im Piemont und endet gut 2 Wochen später am 26. Mai in Rom.

Vom Piemont nach Süden und zurück in die Alpen

Der Weg von Venaria Reale, dem Startort der 1. Etappe, bis schließlich nach Rom führt in Woche 1 nach 3 Tagen im Piemont in Richtung Süden bis nach Kampanien. Dabei macht die Streckenführung einen Bogen um die Hauptstadt und nutzt dies für einen Abstecher in den Appennin. In Woche 2 erfolgt der Rückweg nach Norden, teilweise entlang der Adria, kulminierend mit einer von 2 Königsetappen in den Alpen. Die andere Monster-Etappe in den Alpen folgt sogleich zu Beginn von Woche 3. Beide Königsetappen sind durch den zweiten rennfreien Tag voneinander getrennt. Wie im Vorjahr erfolgt nach Vorschlusstagen im Nordosten Italiens der zu hinterfragende Transfer extra für den Schlusstag nach Rom.

Die 6 Bergankünfte enden an der Santuario di Orpoa bereits an Tag 2, dann in Prati di Tivo und Bocca della Selva im Apennin sowie in Livigno-Mottolino, der Pana-Alm in Gröden und dem Passo Brocon in den Alpen. Auf der vorletzten Etappe steht in der Schlussphase 2-mal der Monte Grappa im Profil. Das Ziel liegt im Tal in Bassano del Grappa. Die beiden Einzelzeitfahren hingegen sind zwischen jeweils zwischen 30 und 40 Kilometer lang. Das erste steigt vor der Prait-di-Tivo-Etappe, das zweiten zum Gardasee direkt vor den beiden Königsetappen.

Der gesamte Etappenplan mit allen Etappenorten für den Giro 2024 wurde am Freitag, den 13. Oktober 2023 offiziell präsentiert. Bereits zu Wochenbeginn wurden die 3 Etappen im Piemont vom Veranstalter bekannt gegeben. Und diese haben es gleich in sich – wie der gesamte Giro d'Italia 2024!

Die Auftaktetappe mit Start in Venaria Reale beschreibt einen Bogen um Turin und wird en ligne mit Massenstart ausgetragen. Im Profil stehen der Anstieg zur Basilika di Superga, früher bekannt als Schlussanstieg des Eintagesrennens Mailand-Turin, dies allerdings recht weit vorm Ziel. Nur 19,5 Kilometer vorm Ziel wird dann der Colle Maddalena erreicht, nach 6,1 Kilometern Anstieg bei im Schnitt 7,4 %. Einen reinrassigen Massensprint in Turin wird es angesichts dessen sicherlich nicht geben. Erst recht bereits auf Gesamtklassement stehen die Zeichen bei der Oropa-Bergankunft auf der 2. Etappe. Für die Puncheure unter den Sprintern dürfte die 3. Etappe etwas sein.

Während der 4. Etappe verlässt der Giro 2024 die Start-Region Piemont. In Ligurien und der Toskana könnten sich 2 weitere Sprinter-Chancen auftun. Nicht ganz ausgeschlossen ist dieses Szenario auch für die 6. Etappe, obwohl diese im letzten Renndrittel 3 Schotterabschnitte in der Toskana enthält. Für Veränderungen im Gesamtklassement dürften jedoch weniger die Schwierigkeiten im Profil als das Defektpech beitragen.

Es folgen 2 recht entscheidende Tage – das erste Einzelzeitfahren über 37,2 Kilometer mit bergan führenden Finale nach Perugia sowie die zweite Bergankunft in Prati di Tivo. Die erste Woche klingt mit einer leicht hügligen Etappe nach Neapel aus. Für den ersten rennfreien Tag verbleibt der Giro-Tross in Kampanien, um gleich die nächste Bergankunft zu erklimmen. Der Schlussanstieg von Cusano Mutri nach Bocca di Selva ist länger aber auch etwas flacher als 2 Tage zuvor.

Es schließen sich die 3 Adria-Etappen an, von denen zumindest die erste und letzte im Massensprint entschieden werden dürften. Das zweite Wochenende könnte schon vorentscheidenden Charakter besitzen. Auf ein 31 Kilometer langes Einzelzeitfahren zum Gardasee folgt die mit 220 Kilometern längste und möglicherweise auch schwierigste Etappe des Giro 2024. In der zweiten Rennhälfte sind die Anstiege nach Aprica und vor allem zum beliebten Höhentrainigslagerort Livigno zu bewältigen, zunächst von Schweizer Seite aus – dem einzigen kurzen Abstecher beim Giro d'Italia 2024 ins Ausland – und dann nach kurzer Abfahrt ins Tagesziel Mottolino auf 2.385 Metern.

Noch höher hinaus geht es nach dem zweiten rennfreien Tag, der ebenfalls mehr als 200 Rennkilometer aufweist. Bereits früh steht das Stilfser Joch im Profil – einerseits verschenkt, könnte man meinen, andererseits mit Kaltstart nach dem Ruhetag dann doch eventuell mit Potenzial zum Chaos-Tag. Nach langer Abfahrt bis hinunter nach Bozen gibt es das Finale in Gröden über den Panidersattel und dann noch höher hinauf zur Pana-Alm oberhalb von St. Christina in Gröden.

Als wäre das nicht genug, kommt gleich die nächster Knaller-Etappe in den Alpen hinterher. Über Sellajoch, Passo Rolle und Passo Gobbera führt die Strecke schließlich zum 2-mal zu erklimmenden Passo del Brocon. Danach heißt es Durchatmen auf einer Flachetappe für die Sprinter. Doch schon geht es am drittletzten Tag wieder in die Alpen bis nach Sappada – auf den ersten Blick vom Profil her etwas leicht, dafür aber auch teilweise steiler als auf den Königsetappen.

Im südlichsten Gebirgsstock der Dolomiten fällt am Vorschlusstag die Etapscheidung am 2-mal zu überquerenden Monte Grappa. Über Sinn oder eher Unsinn des Transfers von Nordostitalien nur für die letzte Etappe und die Siegerehrung nach Rom wurde an dieser Stelle schon im Vorjahr genug gesagt.

Eines dürfte klar sein: Der Streckenverlauf des Giro d'Italia 2024 dürfte keine Einladung sein, sich als Klassementfahrer an den Doppelstart mit der nur knapp 5 Wochen später startenden Tour de France zu wagen. Das Profil ist wie so oft äußerst fordend – vom zweiten bis zum vorletzten Tag. Die über 70 Zeitfahr-Kilometer unterstreichen zudem, dass der Gesamtsieger des Giro 2024 wieder auch gegen die Uhr seine Qualitäten haben muss.

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