Amstel Gold Race 2023

(NED/1.UWT) - Siegerliste Amstel Gold Race

Pogacar konkurrenzlos überlegen

Tadej Pogacar (UAE) gewann überragend das Amstel Gold Race 2023. Die Konkurrenz war dem 24-jährigen Slowenen bei der Berg- und Talfahrt im niederländischen Südlimburg überhaupt nicht gewachsen. Pogacar stutzte das Hauptfeld mit einer Attacke bereits 82 Kilometer vorm Ziel auf nur noch 10 Fahrer, die mit ihm mithalten konnten. Innerhalb der letzten 40 Kilometer reduzierte er mit einer weiteren Attacke seine Begleiter auf Tom Pidcock (Ineos) und Ben Healy (EF), um diesen beiden schließlich wie ein Motorrad im Keutenberg wegzudampfen, als noch 29 Kilometer zu fahren waren.

Healy stellte Pidcock 14 Kilometer vorm Ziel ab und belegte 38 Sekunden hinter Pogacar den 2. Platz. Pidcock rettete den 3. Platz knapp vor Andreas Kron (Lotto) und Alexej Luzenko (Astana), die eine Überholung von Pidcock durch Taktieren auf der Zielgeraden verzockten – das ganze über 2 Minuten hinter dem Sieger. Die nächste Gruppe war sogar über 3 Minuten zurück. Den Sprint um den 6. Platz entschied Andrea Bagioli für sich.

Pogacar machte 2 Wochen nach seinem Triumph bei der Flandern-Rundfahrt also nahtlos mit dem Siegen weiter. Diesmal fehlten ihm nennenswerte Gegner, weil van der Poel und van Aert ihre Frühjahrsklassiker-Saison schon vorm Amstel Gold Race beendet hatten. Und sein Kontrahent bei der Tour de France, Jonas Vingegaard, macht sich offenbar nicht aus Eintagesrennen. Bei den weiteren Ardennen-Klassikern Wallonischer Pfeil und Lüttich-Bastogne-Lüttich wird die Konkurrenz für Pogacar dann vielleicht wieder etwas härter.

Bei Schmuddelwetter – Regen und Temperaturen um die 10 Grad – wurde der erste Teil des Amstel Gold Race 2023 absolviert. Die 7 frühen Ausreißer des Tages waren schon 113 Kilometer vorm Ziel wieder Geschichte. Die enttscheidende Phase des Rennens mit den insgesamt 33 Anstiegen über 253,6 Kilometer ging dann ohne Regen über die Bühne.

Was 82 Kilometer vorm Ziel bei der ersten von 2 Cauberg-Passagen zunächst danach aussah, als wollte Pogacar mit einer Tempoverschärfung die anderen Fahrer mal antesten, geriet zur Vorentscheidung. Denn außer Pidcock, Healy, Kron und Luzenko kamen nur Sheffield (Ineos), Vermeersch (Alpecin), van Tricht (Soudal), van den Berg, Geniets (beide Groupama) und Zingle (Cofidis) mit – und dahinter war die Lücke groß genug, um sie gegen die nicht vertretenen Teams aufrecht zu erhalten.

50 Kilometer vorm Ziel ließ Lars van den Berg als erster der 11 Spitzenreiter am Loorberg abreißen. 11 Kilometer später wechselte Pogacar im Einstieg zum Kruisberg das Rad am Teamfahrzeug. Selbst das konnte ihn nicht aufhalten. Das Loch zur Spitze hatte er bergauf im Nu geschlossen. Die nächsten Verfolger, die aus dem durch einen Sturz weiter dezimierten Hauptfeld herausgefahren waren, konnten Pogacar nicht erreichen, obwohl sie vor dem Radwechsel nur rund eine halbe Minute zurückgelegen hatten.

Im Eyserbosweg attackierte Pogacar 36,5 Kilometer vorm Ziel. Zunächst hielt nur noch Pidock sein Hinterrad. Doch über die Kuppe hinweg konnte auch Healy aufschließen, der 4 Tage zuvor schon beim Pfeil von Brabant mit einem 2. Platz überzeugt hatte. Als Verfolgerduo fanden sich dahinter Kron und Luzenko, der als Gesamtsieger aus Sizilien eingeflogen war. Die weiteren 5 Mitausreißer wurden bis zum Ziel noch von einer Verfolgergruppe gestellt. Axel Zingle konnte sich als einziger von diesen noch mit einem Top-Ten-Ergebnis belohnen.

 

So 16. April 2023, Maastricht - Berg-en-Terblijt
Ergebnis der 57. Auflage Amstel Gold Race (253,6km)
 1. Tadej Pogacar (SLO)        - UAE-Emirates             6:02:02
 2. Ben Healy (IRL)            - EF Education-Easypost      +0:38
 3. Tom Pidcock (GBR)          - Ineos Grenadiers           +2:14
 4. Andreas Kron (DEN)         - Lotto-Dstny              gl.Zeit
 5. Alexej Luzenko (KAZ)       - Astana-Kasachstan        gl.Zeit
 6. Andrea Bagioli (ITA)       - Soudal-Quick Step          +3:14
 7. Maxim van Gils (BEL)       - Lotto-Dstny
 8. Mattias Skjelmose (DEN)    - Trek-Segafredo
 9. Alexander Kamp (DEN)       - Tudor
10. Axel Zingle (FRA)          - Cofidis                   alle
11. Valentin Madouas (FRA)     - Groupama-FDJ
12. Jai Hindley (AUS)          - Bora-Hansgrohe           gleiche
13. Valentin Ferron (FRA)      - Totalenergies
14. Gianni Vermeersch (BEL)    - Alpecin-Deceuninck        Zeit
15. Tiesj Benoot (BEL)         - Jumbo-Visma                +3:16
16. Kevin Geniets (LUX)        - Groupama-FDJ             gl.Zeit
17. Simone Velasco (ITA)       - Astana-Kasachstan          +3:40
18. Pascal Eenkhoorn (NED)     - Lotto-Dstny
19. Mathieu Burgaudeau (FRA)   - Totalenergies             alle
20. Simon Clarke (AUS)         - Israel-Premier Tech      gleiche
21. Benoît Cosnefroy (FRA)     - AG2R-Citroën              Zeit
22. Wout Piels (NED)           - Bahrain Victorious         +3:42
23. Rémi Cavagna (FRA)         - Soudal-Quick Step          +3:49
24. Sandy Dujardin (FRA)       - Totalenergies              +4:06
25. Stan van Tricht (BEL)      - Soudal-Quick Step        gl.Zeit
...

 

Strecken-Vorschau

Im Profil des Amstel Gold Race stehen 2023 wie im Vorjahr 33 Anstiege, von denen die Reihenfolge der letzten 10 identisch ist. Allerdings wurden zwischen ein paar der Anstiege kürzere Wege gefunden, so dass die Abfolge teilweise etwas rascher ist. So rückte die letzte von diesmal nur 2 Cauberg-Passagen in die finalen 19 Kilometer, gefolgt von Geulhemmerberg und Bemelerberg. Das Ziel liegt zwischen Vilt und Berg-en-Terblijt.

Anstiegkm-Zeit
1.Maasberg243,711:04
2.Adsteeg222,511:34
3.Bergseweg207,211:56
4.Korenweg203,712:01
5.Nijswillerweg198,512:08
6.Rijksweg N278189,412:21
7.Wolfsberg169,812:49
8.Loorberg165,712:55
9.Schweibergerweg154,213:12
10.Camerig147,413:21
11.Drielandenpunt135,313:12
12.Gemmenich130,913:45
13.Epenerbaan / Vijlenerbos127,113:50
14.Erperheide118,914:02
15.Gulpenerberg109,814:15
16.Plettenberg106,114:20
17.Eyserweg104,014:23
18.St. Remigiusstraat99,514:30
19.Vrakelberg94,214:37
20.Sibbergrubbe86,514:48
21.Cauberg81,814:55
22.Geulhemmerberg76,715:02
23.Keerderberg71,015:10
24.Bemelerberg66,415:17
25.Loorberg51,315:39
26.Gulperbergwerg43,815:49
27.Kruisberg39,015:56
28.Eyserbosweg37,015:59
29.Fromberg33,216:04
30.Keutenberg28,816:11
31.Cauberg18,616:15
32.Geulhemmerberg14,016:32
33.Bemelerberg7,816:41
Zielankunft in Berg-en-Terblijt bei Kilometer 253,6: ca. 16:52

Die 7 Wildcards erhielten für das Amstel Gold Race 2023 Flanders-Baloise, Q36.5, Tudor und Uno-X sowie aufgrund der Weltranglisten-Position des Vorjahres Lotto-Dstny, Totalenergies und Israel-Premier Tech. Obligatorisch eingeladen waren die 18 WorldTour-Teams.

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