Baskenland-Rundfahrt 2021

(ESP/2.UWT) - Siegerliste Baskenland-Rundfahrt

 

Et. Startort         Zielort       km    Etappensieger    Leader
 1. Bilbao           Bilbao         14*  Primoz Roglic    Primoz Roglic
 2. Zalla            Sestao        155   Alex Aranburu    Primoz Roglic
 3. Amurrio          Ermualde      168   Tadej Pogacar    Primoz Roglic
 4. Vitoria-Gasteiz  Hondarribia   189   Ion Izagirre     Brandon McNulty
 5. Hondarribia      Ondarroa      160   Mikkel Honoré    Brandon McNulty
 6. Ondarroa         Eibar-Arrate  112   David Gaudu      Primoz Roglic
*) Einzelzeitfahren

 

Roglic mit Teamkollegen biegt Pogacar mit Teamkollegen

Primoz Roglic (Jumbo) holte den Gesamtsieg bei einer wendungsreichen Baskenland-Rundfahrt 2021. Der Slowene lag nach dem Auftaktzeitfahren vorn, bestimmte dann das Geschehen mit seinem Landsmann Tadej Pogacar (UAE) am Berg, überließ dann aber Pogacars Teamkollegen Brandon McNulty das Gelbe Trikot auf der 4. von insgesamt 6 Etappen. Das Pokerspiel ging diesmal für Roglic auf. Denn während der aufreibenden Schlussetappe distanzierte er weit vorm Ziel Pogacar und McNulty. Letzterer fiel in der Folgezeit weit zurück. Roglics Teamkollege Vingegaard bewachte Pogacar, so wie er am Vortag wie er am Vortag ebenfalls McNulty nicht vom Hinterrad gewichen war. So kam es sogar zum Doppelerfolg mit Vingegaard auf dem 2. Platz des Endklassements – 52 Sekunden hinter seinem Kapitän und 15 vor Roglic. Den 4. Platz belegte mit 19 Sekunden Rückstand zum Podest Adam Yates (Ineos), der zuvor in Abwesenheit der beiden slowenischen Wunderfahrer die Katalonien-Rundfahrt gewonnen hatte.

Nachdem die Baskenland-Rundfahrt im Vorjahr aufgrund der Corona-Pandemie ersatzlos gestrichen wurde, drehte der Veranstalter die Reihenfolge der damals geplanten Etappen für 2021 mehr oder weniger um. Los ging es demnach mit einem 13,9 Kilometer langen Einzelzeitfahren, das im Baskenland ansonsten meistens zum Ende absolviert wird. Die Entscheidung fiel am Schlusstag in einem Zickzack-Kurs rund um den Arrate. Weitere Bergaufziele gab es auf der 2. und 3. Etappe. Insbesondere der steile Schlussanstieg der 3. Etappe und die irrsinnige Schlussetappe schüttelten das Gesamtklassement durch. Aber auch die 4. und 5. Etappe wiesen Berge im Profil auf – inklusive der denkwürdigen, zwischenzeitlichen Wendung auf der 4. Etappe.

Im 13,9 Kilometer langen, kupierten Einzelzeitfahren der 1. Etappe legte der früh gestartete Roglic in 17:17 Minuten eine Bestzeit hin, die von keinem mehr geknackt wurde. Am nächsten kam ihm mit 2 Sekunden Brandon McNulty, der an der Zwischenzeit noch vorn gelegen hatte. Dahinter besaßen die Abstände beinah schon vorentscheidenden Charakter für die Rundfahrt. Auf dem 3. Platz verlor Jonas Vingegaard 18 Sekunden, auf dem 5. und 6. Platz Tadej Pogacar und Adam Yates (Ineos) je 28 und auf dem 10. Platz Maximilian Schachmann (Bora), der 3-fache Etappensieger von 2019, 31.

Die 2. Etappe gewann Alex Aranburu (Astana) als Solist. Nach einem harten Ausscheidungsfahren setzte er sich innerhalb der finalen 10 Kilometer in der letzten Abfahrt aus dem Vorderfeld nach vorne ab. 15 Sekunden hinter Aranburu führte dessen Teamkollege Omar Fraile die Verfolger ins Ziel – vor Pogacar. Im letzten Anstieg hatten sich zuvor Schachmann, Roglic, McNulty und Higuita (EF) leicht abgesetzt. Sie wurden aber kurz vor Aranburus Soloritt eingeholt.

Im kurzen, aber steilen Schlussanstieg der 3. Etappe machten die Slowenen Pogacar und Rolgic mit den Konkurrenten, was sie wollten. Zuerst stellten sie die anderen Top-Fahrer 2 Kilometer vorm Ziel einfach ganz locker wirkend ab. 500 Meter später zogen sie nach der Einholung gleich wieder davon. Dann kamen noch einmal Alejandro Valverde (Movistar), Adam Yates, Mikel Landa (Bahrain) und David Gaudu (Groupama) zurück, ehe Roglic mit Pogocar am Rad ein letztes Mal wegsprintete. Auf den abschüssigen letzten Metern manövrierte sich Pogacar noch an Roglic vorbei. Valverde führte Yates und Landa mit 5 Sekunden Rückstand über die Linie. Gaudu ließ weitere 3 Sekunden liegen. McNulty kam auf dem 10. Platz mit 18 Sekunden rein.

Den Sieg auf der 4. Etappe holte Ion Izagirre (Astana) im Sprint einer 6-köpfigen Gruppe wenige Zentimeter vor Pello Bilbao (Bahrain). Innerhalb der letzten 21 Kilometer hatte sich diese Spitzengruppe – inklusive McNulty, Jonas Vingegaard (Jumbo), Emanuel Buchmann (Bora) und Esteban Chaves (BikeExchange) – in der Abfahrt vom letzten Anstieg sukzessive aus der Gruppe der Besten abgesetzt. Roglic gab die Gesamtführung recht teilnahmslos wirkend um 23 Sekunden an McNulty ab. In der ersten 27-köpfigen Verfolgergruppe kamen Roglic und Pogacar 49 Sekunden hinter der Spitze ins Ziel.

Auf der 5. Etappe kamen aus der Flucht des Tages die beiden Teamkollegen Mikkel Frølich Honoré und Josef Cerny (Deceuninck) durch. Bis 5 Kilometer vorm Ziel hielt mit den beiden Julien Bernard (Trek) mit. Er belegte mit 17 Sekunden Rückstand den 3. Platz. Das Hauptfeld, angeführt von Daryl Impey (Israel), kam gegen die sich stark wehrenden und auf der Zielgeraden triumphierend austrudelnden Spitzenreiter 28 Sekunden zu spät.

Noch einmal ordentlich durcheinander gewürftelt wurde das Gesamtklassement auf der vogelwilden 6. Etappe. Schon über 60 Kilometer vorm Ziel zersprang das Peloton während der ständigen Berg- und Talfahrt in sprichwörtlich 1.000 Teile. Eine knappe Minute hinter einer starken Spitzengruppe löste sich eine Gruppe mit Roglic von einer Gruppe mit McNulty und Pogacar. Etwa 10 Kilometer später holte die Roglic-Gruppe die Spitzengruppe ein. Im nächsten Berg platzte McNulty im Gelben Trikot aus der Verfolgergruppe ab, obwohl Pogacar zuvor für ihn das Tempo gemacht hatte. Nun waren Roglic vorne und Pogacar hinten auf sich selbst gestellt – mit gelegentlicher Hilfe der anderen Fahrer in den beiden Gruppen. In dem Anstieg, in dem McNulty abplatze, attackierte vorne Roglic und reduzierte die Spitzengruppe auf sich, David Gaudu (Groupama) und Hugh Carthy (EF). Bei Pogacar waren zu diesem Zeitpunkt Vingegaard, Yates, Valverde und Mauri Vansevenant (Deceuninck). Zunächst pendelte der Abstand zwischen der Roglic- und der Pogacar-Gruppe zwischen 20 und 30 Sekunden, ging dann aber dank Mithilfe von Gaudu und Carthy nach oben auf eine Minute. Die Verfolgergruppe füllte sich derweil etwas auf, wodurch der Abstand wieder etwas sank. 6 Kilometer vorm Ziel attackierte Gaudu das Spitzentrio. Roglic konnte aufschließen und wich bis zum Schluss nicht mehr von Gaudus Hinterrad. Der Tagessieg ging also an Gaudu. Carthy wurde durchgereicht. Einer Attacke von Valverde folgten zunächst nur Pogacar und Vingegaard, dann auch Yates. Valverde steuerte zum 3. Platz 35 Sekunden hinter Gaudu und Roglic. Die nächsten Fahrer des völlig versprengten Pelotons hatten schon über eine Minute Rückstand. Das wilde Spektakel im Baskenland entschädigte ein wenig für das wegen Corona einen Tag später ausfallende Paris-Roubaix, dem eigentlichen Highlight der Saison für viele eingefleischte Radsportfans.

 

Mo 5. bis Sa 10. April
Endklassement Itzulia Basque Country 2021
 1. Primoz Roglic (SLO)        - Jumbo-Visma             19:11:36
 2. Jonas Vingegaard (NOR)     - Jumbo-Visma                +0:52
 3. Tadej Pogacar (SLO)        - UAE-Emirates               +1:07
 4. Adam Yates (GBR)           - Ineos Grenadiers           +1:26
 5. David Gaudu (FRA)          - Groupama-FDJ               +1:27
 6. Pello Bilbao (ESP)         - Bahrain Victorious         +1:28
 7. Alejandro Valverde (ESP)   - Movistar                   +1:33
 8. Mikel Landa (ESP)          - Bahrain-Victorious         +2:17
 9. Esteban Chaves (COL)       - BikeExchange               +2:38
10. Ion Izagirre (ESP)         - Astana-Premier Tech        +2:59
11. Mauri Vansevenant (BEL)    - Deceuninck-Quick Step      +3:16
12. Hugh Carthy (GBR)          - EF Education-Nippo         +4:19
13. Emanuel Buchmann (GER)     - Bora-Hansgrohe             +5:01
14. James Knox (GBR)           - Deceuninck-Quick Step      +5:32
15. Jakob Fuglsang (DEN)       - Astana-Premier Tech        +5:54
16. Ruben Fernandez (ESP)      - Cofidis                    +5:57
17. Brandon McNulty (USA)      - UAE-Emirates               +7:46
18. Enric Mas (ESP)            - Movistar                   +8:04
19. Richard Carapaz  (ECU)     - Ineos Grenadiers           +9:37
20. Patrick Bevin (NZL)        - Israel                     +9:46
21. Gino Mäder (SUI)           - Bahrain Victorious        +12:02
...
27. Maximil. Schachmann (GER)  - Bora-Hansgrohe            +17:04
- 167 Teilnehmer, davon 103 klassiert.

 

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