Giro d'Italia 2020 - 8. Etappe

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Dowsett spielt Überzahl mit Solo aus

Alex Dowsett (Israel) gewann in Vieste die 8. Etappe des Giro d'Italia 2020 nach einem 18-Kilometer-Solo. Am Sporn des Stiefels erhielt die 6-köpfige frühe Spitzengruppe die Chance, den Tagessieg unter sich auszumachen. In der Schlussphase spielte Dowsett die zahlenmäßige Überlegenheit mit seinem Teamkollegen Matthias Brändle erfolgreich aus, obwohl die beiden definitv nicht die Stärksten in dem Sextett waren. Der 32-jährige Brite brachte über eine Minute Vorsprung ins Ziel vor  Puccio (Ineos), Holmes (Lotto) und Rosskopf (CCC). Als Nachzügler kamen Brändle und Ravanelli (Androni) an. Das Hauptfeld hatte am Ende fast 14 Minuten Rückstand.

 

Ergebnis
 1. Alex Dowsett (GBR)         - Israel                  4:50:09
 2. Salvatore Puccio (ITA)     - Ineos                     +1:15
 3. Matthew Holmes (GBR)       - Lotto-Soudal            gl.Zeit
 4. Joey Rosskopf (USA)        - CCC                     gl.Zeit
 5. Matthias Brändle (AUT)     - Israel                    +2:10
 6. Simone Ravanelli (ITA)     - Androni-Siedermec         +2:13
 7. Michael Matthews (AUS)     - Sunweb                   +13:56
 8. Fernando Gaviria (COL)     - UAE-Emirates             alle
 9. Mikkel Bjerg (DEN)         - UAE-Emirates            gleiche
10. Andrea Vendrame (ITA)      - AG2R La Mondiale         Zeit
- 162 Fahrer klassiert.
DNF Ben Gastauer (LUX)         - AG2R La Mondiale
DNS Tony Gallopin (FRA)        - AG2R La Mondiale
DNS Patrick Gamper (AUT)       - Bora-Hansgrohe
DNS Sean Bennett (USA)         - EF
DNS Edoardo Affini (ITA)       - Mitchelton-Scott
DNS Simon Yates (GBR)          - Mitchelton-Scott

 

Yates positiv auf Covid-19

Der Giro hatte vor der 8. Etappe seinen ersten positiven Covid-19-Test, und zwar bei Simon Yates (Mitchelton), der sich nach Symptomen testen ließ. Erstaunlicherweise war ansonsten niemand im Team betroffen. Nach einer ernüchternden Vorstellung am Ätna hatte sich Yates mehr oder weniger aus dem Kampf um den Gesamtsieg verabschiedet, nachdem er als Mitfavorit ins Rennen ging, das er nun wegen der Virusinfektion verlassen musste.

Im Gesamtklassement passierte ansonsten nichts. João Almeida (Deceuninck) behielt das Rosa Trikot 43 Sekunden vor Bilbao (Bahrain) und 48 vor Kelderman (Sunweb). Einzig Fuglsang (Astana) hing mal nach einem Defekt über eine Minute hinter dem Feld. Die Rückkehr ins Hauptfeld ließ länger auf sich warten, weil zuvor die Helfer von Nibali (Trek) über den höchsten Berg des Tages das Tempo forciert hatten.

 

Gesamtwertung
 1. João Almeida (POR)         - Deceuninck-Quick Step   29:52:34
 2. Pello Bilbao (ESP)         - Bahrain-McLaren            +0:43
 3. Wilco Kelderman (NED)      - Sunweb                     +0:48
 4. Harm Vanhoucke (BEL)       - Lotto-Soudal               +0:59
 5. Vincenzo Nibali (ITA)      - Trek-Segafredo             +1:01
 6. Domenico Pozzovivo (ITA)   - NTT                        +1:05
 7. Jakob Fuglsang (DEN)       - Astana                     +1:19
 8. Steven Kruijswijk (NED)    - Jumbo-Visma                +1:21
 9. Patrick Konrad (AUT)       - Bora-Hansgrohe             +1:26
10. Rafal Majka (POL)          - Bora-Hansgrohe             +1:32
11. Jai Hindley (AUS)          - Sunweb                     +1:33
12. Fausto Masnada (ITA)       - Deceuninck-Quick Step      +1:38
13. Ilnur Sakarin (RUS)        - CCC                        +1:44
14. Hermann Pernsteiner (AUT)  - Bahrain-McLaren            +1:48
15. Antonio Pedrero (ESP)      - Movistar                   +1:56
16. Sergio Samitier (ESP)      - Movistar                   +2:12
17. Lucas Hamilton (AUS)       - Mitchelton-Scott           +2:47
18. Brandon McNulty (USA)      - UAE-Emirates               +2:57
19. Tao Geoghegan Hart (GBR)   - Ineos                      +3:18
20. James Knox (GBR)           - Deceuninck-Quick Step      +3:26

 

Der Kampf um den Tagessieg ging 30 Kilometer vor dem Ziel mit einer Attacke von Dowsett los. Das Spitzensextett war mit einem Vorsprung von über 11 Minuten längst uneinholbar. Puccio stieg Dowsett sofort hinterher. Dann kamen auch alle 4 anderen nach. In den folgenden ansteigenden Abschnitten waren offensichtlich Puccio und Holmes am stärksten. Puccio attackierte 25 Kilometer vorm Ziel, gefolgt von Holmes und mit Verzögerung von Rosskopf. Das Trio harmonierte jedoch nicht so gut wie die gemeinsam arbeitetenden Teamkollegen Dowsett und Brändle in der Verfolgung. An deren Hinterrädern war der entkräftete Ravanelli kein Faktor mehr.

Innerhalb der letzten 19 Kilometer liefen die beiden Trios wieder zusammen, und wenig später setzte Dowsett zum Siegesolo an, als Brändle gerade die Führungsposition in der Gruppe innehatte. An einem Stich 11 Kilometer vorm Ziel fiel Brändle aus der Verfolgergruppe ab, dazu Ravanelli. Dowsett hatte da aber schon 50 Sekunden Vorsprung, so dass Puccio, Holmes und Rosskopf sich fortan auf den Sprint um den 2. Platz konzentrierten. Im Sprint des Hauptfeldes um den 7. Platz schalteten sich erstaunlicherweise Démare (Groupama) und Sagan (Bora) nicht ein. Den 7. Platz holte Matthews (Sunweb) vor Gaviria (UAE).


Etappen-Vorschau: Die 8. Etappe des Giro 2020 verläuft durch Apulien bis in den Sporn des italienischen Stiefels. Nach einer ersten Zieldurchfahrt wird noch eine 14,5 Kilometer lange Runde um den Zielort Vieste zurückgelegt. Das Profil ist in der ersten Hälfte flach, in der Mitte bergig, dann wellig. Auf dem Schlussrundkurs ist 11 Kilometer vorm Ziel ein bis zu 17 % steiler kurzer Anstieg eingebaut. Spätestens hier sollte man die Sprinter abhängen, um einen Massensprint zu vermeiden – sofern deren Teams überhaupt auf einen solchen fuhren. Gewiss ist auf dieser 8. Etappe nur die traumhafte Landschaft.

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Giro d'Italia 2020
8. Etappe (200,0km)
von Giovinazzo 11:35
nach Vieste 16:28

S -km110 13:37 Manfredonia
2 -km94 14:13 Monte Sant'Angelo
4 -km43 15:29 La Guardiola
S -km15 16:07 Vieste

Etappensieg:
Alex Dowsett (GBR)

Rosa Trikot:
João Almeida (POR)

Maglia Ciclamino:
Arnaud Démare (FRA)

Blaues Bergtrikot:
Filippo Ganna (ITA)

Jungprofi-Wertung:
João Almeida (POR)
- wird vertreten von Vanhoucke

Teamwertung:
Ineos

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